May 28, 2025

Scope-3-Emissionen berechnen: Die größten Stolpersteine – und wie man sie meidet

Erfahren Sie, wie Unternehmen Scope-3-Emissionen effektiv berechnen, häufige Fehler vermeiden und moderne Technologien nutzen können.

Scope-3-Emissionen machen bis zu 90 % der Gesamtemissionen eines Unternehmens aus. Sie umfassen alle indirekten Emissionen entlang der Wertschöpfungskette, wie Geschäftsreisen, Pendeln der Mitarbeiter oder die Nutzung verkaufter Produkte. Ihre präzise Berechnung ist entscheidend, um Emissionsschwerpunkte zu identifizieren und effektive Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen.

Wichtige Punkte auf einen Blick:

  • Herausforderung: Scope-3-Emissionen entstehen außerhalb der direkten Kontrolle des Unternehmens, was die Datenerhebung erschwert.
  • Berechnungsmethoden:
    • Aktivitätsbasiert: Höchste Genauigkeit, benötigt detaillierte Daten.
    • Ausgabenbasiert: Einfacher, aber weniger präzise.
    • Hybrid: Kombination aus beiden Ansätzen für eine Balance aus Aufwand und Genauigkeit.
  • Häufige Fehler:
    • Unvollständige oder fehlerhafte Daten (z. B. Pendleremissionen nicht berücksichtigt).
    • Regionale Unterschiede ignorieren (z. B. Strommix in verschiedenen Regionen).
    • Direkter Fokus auf Perfektion statt schrittweiser Verbesserung.
  • Lösungen: Automatisierte Systeme, klare Datenerfassungsprozesse und die Nutzung moderner Technologien wie IoT und KI.

Vergleich der Berechnungsmethoden:

Methode Genauigkeit Datenanforderungen Beste Anwendung
Aktivitätsbasiert Hoch Detaillierte operative Daten Unternehmen mit direktem Einfluss
Ausgabenbasiert Niedrig Finanzdaten Erste Einschätzungen oder komplexe Lieferketten
Hybrid Mittel bis Hoch Gemischte Daten Praktische Balance zwischen Aufwand und Präzision

Fazit: Unternehmen sollten mit einer einfachen Methode starten, Emissionsschwerpunkte identifizieren und dann gezielt auf präzisere Ansätze umsteigen. Nur mit genauen Daten und moderner Technologie lassen sich langfristige Klimaziele erreichen.

Methoden zur Berechnung von Scope-3-Emissionen in der Mobilität

Aktivitätsbasierte, ausgabenbasierte und hybride Ansätze

Um Scope-3-Emissionen in der Mobilität zu berechnen, gibt es drei Hauptmethoden, die sich in Präzision, Aufwand und Datenanforderungen unterscheiden.

Die aktivitätsbasierte Methode basiert auf konkreten Aktivitäten wie dem Kraftstoffverbrauch oder den zurückgelegten Entfernungen. Hierbei werden detaillierte operative Daten mit spezifischen Emissionsfaktoren multipliziert. Diese Methode liefert besonders genaue Ergebnisse, da sie direkt auf die Aktivitäten eines Unternehmens zugeschnitten ist [3].

Die ausgabenbasierte Methode hingegen schätzt Emissionen anhand der finanziellen Ausgaben für Güter oder Dienstleistungen. Dabei werden branchenspezifische Emissionsfaktoren auf die Ausgabendaten angewendet. Diese Methode ist einfacher umzusetzen, jedoch weniger präzise, da sie auf Durchschnittswerten basiert und individuelle Unternehmensmerkmale nicht berücksichtigt [3].

Der hybride Ansatz kombiniert die beiden Ansätze, indem fehlende Aktivitätsdaten durch ausgabenbasierte Schätzungen ergänzt werden [3].

Methode Genauigkeit Datenanforderungen Komplexität Beste Anwendung
Aktivitätsbasiert Hoch Detaillierte operative Daten Hoch Unternehmen mit direktem Einfluss auf Prozesse [4]
Ausgabenbasiert Niedrig Finanzdaten Niedrig Erste Einschätzungen oder komplexe Lieferketten [4]
Hybrid Mittel bis Hoch Gemischte Daten Mittel Praktische Balance zwischen Aufwand und Präzision [4]

Die Wahl der Methode hängt von der Datenverfügbarkeit, den gewünschten Ergebnissen, der Unternehmensstruktur und den Ressourcen ab [6]. Besonders bei Mobilitätsdaten wird oft die aktivitätsbasierte Methode favorisiert.

Diese Ansätze helfen, typische Fehler bei der Datenerfassung zu vermeiden.

Häufige Fehler bei der Methodenauswahl

Die richtige Methodenauswahl ist entscheidend, um Fehler bei der Datenerfassung zu vermeiden. Ein häufiger Fehler ist die Überschätzung der Datenqualität. Viele Unternehmen entscheiden sich für die aktivitätsbasierte Methode, ohne sicherzustellen, dass ihre Daten vollständig und präzise sind. Das führt oft zu Lücken und ungenauen Ergebnissen.

Ein weiteres Problem ist die Vermischung von Pendler- und Geschäftsreiseemissionen. Während Geschäftsreisen meist gut dokumentiert sind, fehlen bei Pendleremissionen oft genaue Angaben zu Verkehrsmitteln, Entfernungen und der tatsächlichen Anwesenheit am Arbeitsplatz.

Auch regionale Unterschiede werden häufig übersehen. Zum Beispiel können Unternehmen mit Standorten in München und Berlin nicht dieselben Emissionsfaktoren für den öffentlichen Nahverkehr verwenden, da sich die Energiequellen und Effizienz der Verkehrssysteme regional unterscheiden.

Ein verbreiteter Fehler ist zudem, direkt auf Perfektion zu setzen. Anstatt mit einer ausgabenbasierten Bewertung zu beginnen und diese schrittweise zu verfeinern, versuchen viele Unternehmen sofort eine vollständige aktivitätsbasierte Analyse. Das führt oft zu Verzögerungen und unvollständigen Ergebnissen.

Ein sinnvoller Ansatz ist, zunächst die ausgabenbasierte Methode zu nutzen, um Emissionsschwerpunkte zu identifizieren [5]. Anschließend kann man gezielt auf aktivitätsbasierte Methoden umsteigen, insbesondere für die wichtigsten Emissionsquellen [4]. Dieser schrittweise Prozess verbessert die Datenqualität und minimiert typische Fehlerquellen.

Häufige Fehler bei der Datenerfassung für Scope-3-Emissionen

Weniger als 10 % der Unternehmen erfassen ihre Scope-3-Emissionen korrekt, obwohl diese im Durchschnitt 90 % des gesamten CO₂-Fußabdrucks ausmachen [8][10]. Dieses Defizit erschwert nicht nur die präzise Datenerhebung, sondern behindert auch effektive Strategien zur Emissionsminderung.

Ein Hauptproblem liegt in der mangelhaften Datenqualität. Viele Unternehmen setzen weiterhin auf Tabellenkalkulationen und manuelle Aufzeichnungen, die anfällig für Fehler sind. Gleichzeitig führt eine fehlende Abstimmung zwischen Abteilungen wie Buchhaltung, Facility Management und Personal oft zu Lücken oder Doppelungen in den Daten [9]. Besonders im Bereich der Mobilitätsdaten wird häufig auf unterschiedliche Quellen zurückgegriffen, darunter Reisekostenabrechnungen, Fuhrparkdaten und Pendlerinformationen.

Diese Schwächen zeigen sich in verschiedenen Fehlerquellen, wie etwa einer ungenauen Klassifizierung oder dem Übersehen entscheidender Mobilitätsdaten.

Falsche Datenklassifizierung

Ein häufiger Fehler ist die Verwechslung von Primär- und Sekundärdaten. Viele Unternehmen greifen auf generische Emissionsfaktoren zurück, obwohl spezifische Daten von Lieferanten verfügbar wären. Das Ergebnis: ungenaue Berechnungen, die gezielte Reduktionsmaßnahmen erschweren. Ein typisches Beispiel ist die Verwendung ausgabenbasierter Schätzungen mit veralteten Emissionsfaktoren. Diese Methode ist zwar leicht umzusetzen, eignet sich jedoch kaum, um Fortschritte bei der Emissionsreduktion zu bewerten oder zu steuern [8]. So lassen sich etwa aus 50.000 € Reisekosten nur schwer die tatsächlichen Emissionen ableiten – ein Flug und mehrere Zugfahrten führen zu ganz unterschiedlichen Werten.

Ein weiteres Problem ist die Vermischung regionaler Emissionsfaktoren. Regionale Unterschiede können erhebliche Abweichungen in den Berechnungen verursachen. Hinzu kommt, dass Zulieferer oft unterschiedliche oder veraltete Berechnungsmethoden verwenden, was die Datenqualität weiter beeinträchtigt [7]. Während einige Lieferanten ihre Emissionen nur grob schätzen, nutzen andere detaillierte Lebenszyklusanalysen – diese Inkonsistenz erschwert eine verlässliche Gesamtrechnung.

Fehlende wichtige Mobilitätsdatenpunkte

Neben fehlerhaften Klassifizierungen entstehen auch durch übersehene Mobilitätsdaten erhebliche Lücken. Oft werden wesentliche Faktoren ignoriert, die die Gesamtemissionen stark beeinflussen. Zum Beispiel werden Homeoffice-Tage häufig nicht berücksichtigt, obwohl sie die Pendleremissionen deutlich reduzieren können. Ebenso bleiben alternative Mobilitätsdienste wie Carsharing, E-Scooter oder Bikesharing oft unberücksichtigt oder falsch zugeordnet, obwohl sie andere Emissionsfaktoren als private Fahrzeuge haben.

Ein weiterer Schwachpunkt ist die Erfassung von Frachtkapazitäten und Fahrzeugauslastungen im Logistikbereich. Viele Unternehmen berechnen Transportemissionen lediglich anhand der zurückgelegten Strecke, ohne die tatsächliche Beladung der Fahrzeuge einzubeziehen. Ein halbvoller LKW erzeugt pro transportierter Tonne deutlich höhere Emissionen als ein vollständig beladener. Auch mehrstufige Geschäftsreisen werden oft unvollständig erfasst: Wenn ein Mitarbeiter mit dem Auto zum Flughafen fährt, fliegt und anschließend ein Taxi nutzt, sollten alle drei Transportmittel in die Berechnung einfließen – nicht nur der Flug. Darüber hinaus werden saisonale Schwankungen im Mobilitätsverhalten häufig ignoriert. Während im Winter mehr private Fahrzeuge genutzt werden, steigen im Sommer oft alternative Verkehrsmittel wie das Fahrrad. Eine ganzjährige Erfassung dieser Unterschiede ist entscheidend, um realistische Durchschnittswerte zu erhalten.

Automatisierte Datensysteme und klare Validierungsregeln können solche Lücken schließen. Unternehmen sollten zudem bereichsübergreifende Teams mit klaren Zuständigkeiten einrichten und die CO₂-Bilanzierung fest in ihre täglichen Abläufe integrieren [9].

Technologie für bessere Emissionsberichterstattung nutzen

Die manuelle Erfassung von Scope-3-Emissionen ist oft fehleranfällig und bindet unnötig viele Ressourcen. Hier kommen moderne Softwarelösungen ins Spiel, die diese Herausforderungen bewältigen und die Genauigkeit der Berechnungen verbessern können. Besonders im Mobilitätssektor, der für 21,6 % der gesamten Emissionen in Deutschland verantwortlich ist[15], bieten technologische Ansätze klare Vorteile. Solche Technologien knüpfen direkt an die Probleme der manuellen Datenerfassung an und schaffen effizientere Prozesse.

Automatisierte Systeme erfassen und verarbeiten Daten in Echtzeit, identifizieren Emissionsschwerpunkte und ermöglichen gezielte Maßnahmen zur Reduktion[12].

Automatisierung der Datenerfassung und -analyse

Um die Schwächen manueller Prozesse zu überwinden, setzen viele Unternehmen auf automatisierte Lösungen.

  • IoT-Sensoren: Diese Sensoren erfassen präzise Daten in Echtzeit, z. B. den Energie- und Kraftstoffverbrauch sowie Emissionen in der Produktion und Logistik[11]. Anstatt auf Schätzungen angewiesen zu sein, liefern sie exakte Informationen, etwa aus Fuhrparks oder von Logistikpartnern.
  • Big Data Analytics: Mithilfe von Daten aus verschiedenen Quellen wie Lieferanten und Logistikpartnern lassen sich Emissionsschwerpunkte erkennen und die Effizienz verbessern[11]. So können ineffiziente Routen optimiert oder Probleme bei der Fahrzeugauslastung aufgedeckt werden.
  • Künstliche Intelligenz (KI): KI analysiert historische Daten, prognostiziert Emissionstrends und optimiert Lieferketten[11]. Dadurch werden fundierte Entscheidungen erleichtert.

Moderne Plattformen bieten zudem benutzerfreundliche Dashboards, die komplexe Daten verständlich aufbereiten. Diese Dashboards ermöglichen eine klare Kosten-Nutzen-Analyse und unterstützen die Umsetzung von Maßnahmen.

Integration regionaler Emissionsfaktoren

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Berücksichtigung regionaler Emissionsfaktoren. Für Unternehmen in Deutschland ist beispielsweise der CO₂-Emissionsfaktor des Strommixes zentral: Im Jahr 2023 lag dieser bei 380 Gramm pro Kilowattstunde[14]. Außerdem stammten 52 % des Stromverbrauchs in Deutschland aus erneuerbaren Energien[15].

Fortschrittliche Systeme berücksichtigen auch Unterschiede zwischen Verkehrsmitteln. Ein Bus und ein elektrischer Nahverkehrszug haben beispielsweise unterschiedliche Emissionswerte. Datenquellen wie das Umweltbundesamt (UBA) oder ProBas liefern hierfür die notwendigen Grundlagen.

Zudem sollten Plattformen automatische Updates der Emissionsfaktoren ermöglichen, um auf aktuelle Entwicklungen reagieren zu können. 2023 sanken die Treibhausgasemissionen in Deutschland um 10 % im Vergleich zum Vorjahr, vor allem durch den geringeren Einsatz fossiler Brennstoffe in der Stromerzeugung[15].

Ein weiterer entscheidender Punkt ist die Kompatibilität der Software mit bestehenden Systemen. Die Integration in ERP-Systeme, Reisekostenabrechnungen oder Fuhrparkverwaltungen minimiert manuelle Fehler[12]. Unternehmen sollten sicherstellen, dass die eingesetzte Technologie ihre Nachhaltigkeitsziele unterstützt, präzise Berichte liefert und den Fortschritt effektiv nachverfolgt.

Im Jahr 2023 veröffentlichten 23.000 Unternehmen ihre Umweltleistungen – 42 % davon mit Scope-3-Daten[13]. Dies verdeutlicht, wie wichtig zuverlässige Technologie für eine umfassende Emissionsberichterstattung ist.

Fallstudie: Korrekte Zuordnung von Geschäftsreise-Emissionen

Die präzise Zuordnung von Emissionen aus Geschäftsreisen ist ein zentraler Baustein für eine verlässliche Scope-3-Berichterstattung. Diese Fallstudie beleuchtet typische Herausforderungen und zeigt, wie Unternehmen ihre Emissionsdaten verbessern können. Insbesondere geht es darum, Geschäftsreise-Emissionen sauber zu trennen und die Frachtauslastung korrekt in die Berechnungen einzubeziehen.

Geschäftsreisen fallen unter Scope-3-Kategorie 6 des Greenhouse Gas Protocol und umfassen Emissionen aus verschiedenen Transportmitteln wie Flugreisen, Bahnfahrten, Busreisen und Mietwagen [16]. Da Flugreisen oft bis zu 90 % der gesamten Geschäftsreise-Emissionen ausmachen [17], ist deren korrekte Erfassung besonders wichtig.

Trennung von Geschäftsreise- und Logistik-Emissionen

Eine der größten Hürden bei der Emissionsberichterstattung ist die klare Abgrenzung zwischen Geschäftsreise- und Logistik-Emissionen. Während Geschäftsreisen (Kategorie 6) die Personenbeförderung betreffen, beziehen sich Logistik-Emissionen (Kategorie 4 oder 9) auf den Transport von Waren.

Geschäftsreisen (Kategorie 6) umfassen beispielsweise Flüge zu Kundenterminen, Bahnfahrten zu Konferenzen oder Mietwagen für Außendienstbesuche.

Ein Beispiel: Ein Vertriebsmitarbeiter fliegt zu einem Kunden – diese Emissionen gehören in Kategorie 6. Wenn später Waren per Luftfracht an denselben Kunden geliefert werden, fallen diese Emissionen unter Kategorie 9. Moderne Systeme zur Datenerfassung können diese Unterscheidung automatisiert vornehmen, indem sie Reisekosten aus Spesenabrechnungen den Geschäftsreisen und Frachtkosten den Logistikprozessen zuordnen.

Frachtauslastung: Ein oft übersehener Faktor

Nach der Trennung der Emissionen ist es entscheidend, die Frachtauslastung bei Flugreisen korrekt zu berücksichtigen. Flugzeuge transportieren nicht nur Passagiere, sondern auch Fracht, was die Emissionsverteilung beeinflusst. Tools wie IATA CO₂ Connect ermöglichen eine präzise Berechnung, indem sie Faktoren wie Flugzeugtyp, Kabinenklasse und Auslastung einbeziehen [18].

Ein Beispiel verdeutlicht den Einfluss: Der Wechsel der Fluggesellschaft bei einer Strecke von New York nach London kann die Emissionen um 771,63 kg CO₂e reduzieren [19].

„Da immer mehr Unternehmen ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele zur Reduzierung ihrer CO₂-Emissionen setzen, ist ein vollständiges und genaues Bild der geschäftsreisebezogenen Emissionen entscheidend für den Erfolg." – Brigitta Vilmos, Beraterin für nachhaltige Zusammenarbeit [17]

Faktoren für präzise Emissionsberechnungen

Für genaue Ergebnisse sollten Unternehmen mehrere Schlüsselfaktoren in ihre Berechnungen einbeziehen:

  • Flugzeugtyp und Triebwerkseffizienz: Neuere Flugzeuge sind oft sparsamer im Treibstoffverbrauch.
  • Kabinenklasse: Die Wahl der Kabinenklasse beeinflusst die Pro-Kopf-Emissionen erheblich.
  • Auslastung: Eine höhere Passagierauslastung verteilt die Emissionen auf mehr Personen und senkt die individuellen Werte.

Einfach nur Durchschnittswerte zu nutzen, reicht oft nicht aus. Stattdessen können moderne Softwarelösungen komplexe Berechnungen automatisieren und dabei stets aktuelle Emissionsfaktoren berücksichtigen.

Die Investition in solche präzisen Methoden lohnt sich: Unternehmen können fundierte Entscheidungen über Reiserichtlinien und Verkehrsmittel treffen sowie effektive Maßnahmen zur Emissionsreduktion ergreifen. Nur mit verlässlichen Daten lassen sich Nachhaltigkeitsziele erreichen und Fortschritte glaubwürdig kommunizieren.

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Fazit: Wichtige Aspekte für die Berechnung von Scope-3-Emissionen

Scope-3-Emissionen machen im Durchschnitt 92 % der gesamten Treibhausgasemissionen eines Unternehmens aus [1]. Sie prägen nicht nur den ökologischen Fußabdruck, sondern auch die Glaubwürdigkeit von Nachhaltigkeitszielen maßgeblich.

Die Wahl der richtigen Methode

Die Methode, mit der Scope-3-Emissionen berechnet werden, beeinflusst die Qualität der Ergebnisse erheblich. Drei Ansätze stehen dabei zur Verfügung:

  • Ausgabenbasiert: Schnell anzuwenden, jedoch weniger präzise.
  • Aktivitätsbasiert: Liefert detailliertere Ergebnisse, benötigt jedoch mehr Aufwand.
  • Hybrid: Kombiniert beide Ansätze und ermöglicht es, 80 % der Emissionen durch die Analyse der wichtigsten 20 % der Lieferanten abzudecken [23].

„Unternehmen sollten Berechnungsmethoden wählen, die sicherstellen, dass das Inventar die Treibhausgasemissionen der Aktivitäten angemessen widerspiegelt und den Entscheidungsbedürfnissen sowohl interner als auch externer Nutzer dient." – GHG Protocol Technical Guidance for Calculating Scope 3 Emissions [22]

Neben der Methodenwahl ist die Sicherstellung der Datenqualität entscheidend. Nur mit genauen Daten und dem Einsatz moderner Technologien lassen sich echte Fortschritte erzielen.

Datenqualität durch Mitarbeitereinbindung

Ein gutes Beispiel für den Einfluss der Datenqualität ist die Mobilität. 62 % der Pendelwege entfallen auf Einzelfahrten im PKW. Schon ein zusätzlicher Mitfahrer kann die Emissionen um 50 % reduzieren [2]. Durch Nachhaltigkeitsumfragen und die aktive Einbindung von Mitarbeitenden können nicht nur die Daten verbessert, sondern auch das Bewusstsein für nachhaltige Alternativen geschärft werden.

Technologie als Treiber

Technologische Lösungen, insbesondere KI-gestützte Plattformen, verändern die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Emissionen erfassen und berichten. Beispiele aus der Praxis verdeutlichen das Potenzial:

  • Marriott International senkte 2024 seine Scope-3-Emissionen um 5-10 % und sparte dabei 250 Arbeitsstunden ein [21].
  • Walmart konnte seinen Bericht über Umwelteinflüsse 70 % schneller erstellen [20].

Diese technologischen Fortschritte ermöglichen einen effizienteren und praxisnahen Ansatz.

Fokus auf pragmatische Lösungen

Anstatt auf lückenlose Datensätze zu warten, sollten Unternehmen die größten Emissionsquellen identifizieren, verlässliche Emissionsfaktoren nutzen und kontinuierlich optimieren. Dieser pragmatische Ansatz führt schneller zu konkreten Ergebnissen.

„Der Schlüssel liegt darin, genug zu messen, um handeln zu können – und dann voranzuschreiten." – Katie Eisenbrown, Global Technical Director - Sustainability Measurement, Arcadis [23]

Strategische Vorteile durch präzise Berechnungen

Exakte Scope-3-Berechnungen ermöglichen nicht nur regelkonforme Berichte, sondern stärken auch die Nachhaltigkeitsstrategie und fördern die Reduktion von Emissionen. Unternehmen, die heute die richtigen Grundlagen schaffen, sichern sich langfristig Wettbewerbsvorteile in einer zunehmend nachhaltigkeitsorientierten Wirtschaft. Nutzen Sie die beschriebenen Ansätze, um Emissionsdaten in strategische Hebel für Ihr Unternehmen zu verwandeln.

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FAQs

Wie berechnen Unternehmen Scope-3-Emissionen effektiv?

Um Scope-3-Emissionen effektiv zu berechnen, sollten Unternehmen die aktivitätsbasierte oder ausgabenbasierte Methode verwenden, kombiniert mit modernen Datenerfassungstechnologien.

Was sind die häufigsten Fehler bei der Scope-3-Emissionsberechnung?

Häufige Fehler sind unvollständige Daten, regionale Unterschiede nicht zu berücksichtigen und der Fokus auf Perfektion statt schrittweiser Verbesserung.

Welche Technologien unterstützen die Berechnung von Scope-3-Emissionen?

Technologien wie IoT-Sensoren, Big Data Analytics und Künstliche Intelligenz helfen bei der genauen Datenerfassung und Analyse von Scope-3-Emissionen.

Wie wichtig sind regionale Emissionsfaktoren für die Berechnung?

Regionale Emissionsfaktoren sind entscheidend, weil sie die genauen Emissionen je nach Region und verwendeten Energiequellen erheblich beeinflussen können.

Welche Vorteile bietet der hybride Ansatz zur Berechnung von Scope-3-Emissionen?

Der hybride Ansatz kombiniert die Vorteile von aktivitäts- und ausgabenbasierten Methoden, was zu einer genaueren und umfassenderen Erfassung von Scope-3-Emissionen führt.

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