Erfahren Sie, wie Unternehmen eine effektive Nachhaltigkeitsstrategie für Mobilität entwickeln können, um Emissionen zu reduzieren und gesetzliche Anforderungen zu erfüllen.
Nachhaltigkeit ist für Unternehmen unverzichtbar geworden. Mit der Einführung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ab 2024 steigt die Zahl der berichtspflichtigen Unternehmen in der EU massiv. Hier sind die wichtigsten Schritte und Fakten, um eine nachhaltige Mobilitätsstrategie für Ihr Unternehmen zu entwickeln:
Tipp: Beginn mit kleinen Pilotprojekten, um erste Erfolge sichtbar zu machen, und binde deine Mitarbeitenden aktiv ein. Nachhaltigkeit ist ein fortlaufender Prozess, der mit klarer Planung und gezielten Maßnahmen gelingt.
Der erste Schritt zu einem nachhaltigen Mobilitätsmanagement beginnt mit der systematischen Erfassung aller relevanten Mobilitätsdaten. Ein Mobilitätsaudit hilft Unternehmen, ihre aktuelle Situation zu analysieren und auf Basis dieser Daten fundierte Entscheidungen zu treffen. Nach der Datenerhebung erfolgt die präzise Berechnung der Transportemissionen.
"Der triply Mobility Audit hat uns geholfen, unsere Mobilitätslandschaft besser zu verstehen und datenbasierte Maßnahmen zu ergreifen, um Kosten und Emissionen zu senken und gleichzeitig die Mitarbeiterbenefits zu verbessern." – Patrick Zinner, Nachhaltigkeitsmanager, Ringana [3]
Das GHG Protocol bietet eine klare Methode, um Emissionen aus dem Transport zu erfassen. Der Prozess umfasst drei Schritte: Datensammlung, standardisierte Berechnung und Dokumentation. Interessanterweise nutzten 92 % der Fortune 500-Unternehmen, die 2016 am CDP teilnahmen, diesen Standard direkt oder indirekt [2]. Die Ergebnisse dieser Berechnungen helfen, die Hauptverursacher der Emissionen zu identifizieren.
Anhand der gesammelten Daten und Berechnungen lassen sich zentrale Emissionsquellen bestimmen. Ein Beispiel: Maersk konnte im März 2023 durch gezielte Optimierungen den CO₂-Fußabdruck um 15 % senken [2].
"Das triply Mobility Audit ist ein hervorragendes Tool. Die Analyse dauerte nur weniger als eine Woche und auch die Daten sind präzise und aufschlussreich. Mitarbeitermobilität ist ein Bereich, in dem leicht Fehler gemacht werden können, aber triply hat uns geholfen, diese zu vermeiden." – Hans-Jörg Preining, Leiter Nachhaltigkeit & Wertpapiere, HYPO Oberösterreich [3]
Die wichtigsten Emissionsquellen lassen sich in folgende Kategorien einteilen:
Emissionsquelle | Typische Bereiche | Analysemethode |
---|---|---|
Fuhrpark | Dienstwagen, Lieferfahrzeuge | Kraftstoffverbrauch, Kilometerleistung |
Dienstreisen | Flüge, Bahnfahrten, Mietwagen | Reisedaten, Buchungssysteme |
Pendlerverkehr | Mitarbeiteranfahrten | Mitarbeiterbefragungen, Standortanalyse |
Logistik | Transport, Lieferungen | Lieferscheine, Speditionsdaten |
Sobald die Transportemissionen ermittelt wurden, ist der nächste Schritt, klare und messbare Ziele festzulegen. Dies bildet die Grundlage für eine wirksame Strategie.
SMART-Ziele sind ein bewährtes Konzept, um Ziele klar und umsetzbar zu formulieren. SMART steht für Spezifisch, Messbar, Erreichbar, Relevant und Terminiert. Damit werden Ziele konkret und realistisch definiert.
Der Prozess gliedert sich in vier Phasen: Analyse, Zielsetzung, Validierung und Integration.
Phase | Aktivität | Beispiel |
---|---|---|
Analyse | Materialitätsanalyse durchführen | CO₂-Fußabdruck der Firmenwagen erfassen |
Zielsetzung | Konkrete Zielwerte definieren | 30 % Emissionsreduktion bis 2027 |
Validierung | Wissenschaftliche Überprüfung | Science Based Targets Initiative |
Integration | Abstimmung mit Unternehmenswerten | Aufnahme in den Nachhaltigkeitsbericht |
Dieser strukturierte Ansatz hilft, realistische Ziele zu entwickeln, die sich an den Unternehmenswerten orientieren.
Transportbezogene Ziele sollten sowohl wissenschaftlichen Standards als auch den Unternehmensanforderungen entsprechen. Ein Beispiel dafür ist WashREIT, das sich 2018 das Ziel setzte, den Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen bis 2025 um 20 % zu senken [4].
Damit die festgelegten Ziele erfolgreich umgesetzt werden können, ist die Einbindung der Mitarbeiter entscheidend. Hier sind einige Ansätze:
Ziele sollten in kleinere, messbare Meilensteine unterteilt werden, um sowohl kurzfristige als auch langfristige Fortschritte sichtbar zu machen. Eine durchdachte Zielsetzung verbindet Umweltaspekte mit der Unternehmensvision und sorgt für eine transparente Ausrichtung, die bei Mitarbeitern und anderen Beteiligten auf Zustimmung trifft.
Nachdem die Ziele definiert wurden, ist es nun an der Zeit, konkrete Aktionspläne auszuarbeiten.
Moderne Analyseplattformen können Mobilitätsdaten effizient erfassen und auswerten. Dabei sollten Sie folgende Aspekte berücksichtigen:
Anforderung | Nutzen | Beispiel |
---|---|---|
Präzise Analytik | Fundierte Entscheidungen | CO₂-Bilanzierung pro Mitarbeiter |
Berichtsfunktionen | Einhaltung von Vorschriften | Scope-3-Emissionsberichte |
Dashboards | Fortschrittsüberwachung | Interaktive Visualisierungen |
Prognosemodelle | Langfristige Planung | Einsparungspotenziale erkennen |
Nachdem die digitale Analyse abgeschlossen ist, sollte die physische Infrastruktur überprüft werden.
Die physische Infrastruktur spielt eine entscheidende Rolle für nachhaltige Mobilität. Eine gründliche Bestandsaufnahme – von Parkplätzen bis zur Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr – hilft, gezielte Maßnahmen wie Park-&-Ride-Anlagen oder Fahrradabstellplätze zu priorisieren.
Workplace Travel Plans (WTPs) haben sich als wirksame Methode bewährt, um nachhaltige Mobilität zu fördern [4]. Diese Programme lassen sich in verschiedene Maßnahmenkategorien unterteilen:
Maßnahmentyp | Beispiele | Wirkung |
---|---|---|
Ökonomisch | Zuschüsse für den ÖPNV, Parkgebühren | Beeinflussung des Verhaltens |
Informativ | Mobilitäts-Apps, Fahrgemeinschaftsportale | Unterstützung bei Entscheidungen |
Administrativ | Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice | Reduzierung von Pendelverkehr |
Regelmäßige Mitarbeiterbefragungen und Standortanalysen helfen dabei, diese Programme kontinuierlich zu verbessern und an die Bedürfnisse der Belegschaft anzupassen.
Starten Sie mit kleinen, überschaubaren Projekten, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und gezielt Änderungen vorzunehmen [5].
Projektphase | Dauer | Hauptaktivitäten |
---|---|---|
Analyse | 2–3 Wochen | Mobilitätsverhalten erfassen, Emissionsdaten sammeln |
Testlauf | 4–6 Wochen | Maßnahmen mit einer kleinen Gruppe testen |
Auswertung | 2 Wochen | Ergebnisse analysieren, Verbesserungspotenziale identifizieren |
Anpassung | 2–3 Wochen | Konzept überarbeiten, Skalierungsplan erstellen |
Nach der erfolgreichen Durchführung dieser Pilotprojekte kannst du dich auf die detaillierte Planung von Budget und Ressourcen konzentrieren.
Die Erkenntnisse aus den Pilotprojekten bilden die Grundlage für eine realistische Planung von Kosten und Ressourcen:
Die Umsetzung gelingt nur mit der Unterstützung aller Beteiligten. Sorge für eine strukturierte Kommunikation:
Stakeholder | Kommunikationsformat | Häufigkeit |
---|---|---|
Geschäftsführung | Strategiemeetings | Quartalsweise |
Abteilungsleiter | Projektbesprechungen | Monatlich |
Mitarbeiter | Info-Sessions | Alle 2 Wochen |
Externe Partner | Update-Meetings | Nach Bedarf |
Mit einer klaren Abstimmung und regelmäßigen Überprüfung schaffen Sie die Grundlage für eine erfolgreiche und kontinuierliche Verbesserung Ihrer Maßnahmen.
Das regelmäßige Erfassen von Kennzahlen ist entscheidend, um Fortschritte messbar zu machen:
Kennzahlenkategorie | Messwerte | Erfassungsintervall |
---|---|---|
CO₂-Emissionen | Scope 1, 2 und 3 in t CO₂e | Monatlich |
Energieverbrauch | kWh pro Mitarbeiter | Quartalsweise |
Wasserverbrauch | m³ gesamt und pro Mitarbeiter | Quartalsweise |
Abfallaufkommen | kg pro Kategorie | Monatlich |
Ein Beispiel: Die Internet Fusion Group führte ein Wasserrecyclingsystem ein und konnte 45,3 % des Regenwassers wiederverwenden [7].
Nach der Erfassung sollten die Kennzahlen sowohl im Branchenvergleich als auch in den Pflichtberichten berücksichtigt werden.
Ein Vergleich mit anderen Unternehmen deiner Branche bietet wertvolle Einblicke:
Diese Erkenntnisse fließen direkt in deine Pflichtberichte ein, die im nächsten Abschnitt behandelt werden.
Ab 2026 sind etwa 13.000 Unternehmen in Deutschland verpflichtet, die Anforderungen der CSRD zu erfüllen [8]. Hier sind die wichtigsten Punkte:
Berichtsaspekt | Anforderung | Umsetzung |
---|---|---|
Format | European Single Electronic Format (ESEF) | Digitale Aufbereitung aller Daten |
Prüfung | Zunächst eingeschränkte, später vollständige Prüfungssicherheit | Frühzeitige Abstimmung mit Wirtschaftsprüfern |
Inhalt | Ca. 1.000 Datenpunkte gemäß ESRS | Systematische Datenerfassung |
Digitale Tools können die Datenerfassung erheblich erleichtern. Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) stellt ein kostenloses Unterstützungspaket für die CSRD-konforme Berichterstattung bereit [9].
"Die verschiedenen Berichtsregime sollten so synchronisiert werden, dass jeder Datenpunkt nur einmal berichtet werden muss. Jeder CFO könnte absurde Geschichten darüber erzählen, wie die gleichen Daten mehrfach berichtet werden müssen. Wir brauchen fundamentale Regulierungen und weniger Mikromanagement. Außerdem müssen europäische und internationale Vorschriften aufeinander abgestimmt und einheitlich interpretiert werden."
– Jörg Kukies, Bundesfinanzministerium [8]
Die konsequente Überwachung dieser Prozesse liefert wertvolle Rückmeldungen, um Ihren Nachhaltigkeitsplan kontinuierlich zu verbessern.
Nachdem du die Schritte zur Entwicklung einer nachhaltigen Mobilitätsstrategie durchlaufen hast, hier eine Zusammenfassung der zentralen Punkte und ein Ausblick, wie du weitermachen kannst.
Der Erfolg einer nachhaltigen Strategie stützt sich auf drei Hauptbereiche, die alle Phasen der Umsetzung begleiten:
Bereich | Kernelemente | Erfolgsfaktoren |
---|---|---|
Datengrundlage | Datenanalyse, CO₂-Monitoring | Exakte Erfassung, regelmäßige Updates |
Mitarbeitereinbindung | Feedback-Systeme, Mobilitätsanreize | Klare Kommunikation, attraktive Vorteile |
Technische Unterstützung | Digitale Tools, Reporting-Systeme | Automatisierte Abläufe, einfache Nutzung |
Eine solide Datengrundlage ist entscheidend, um die Strategie gezielt zu steuern und laufend anzupassen.
Um deine Strategie aktuell zu halten und weiterzuentwickeln, solltest du folgende Maßnahmen einplanen:
"Die von triply bereitgestellten Einblicke haben uns geholfen, Einsparpotenziale klar zu identifizieren, sodass wir unsere Unternehmensmobilität verbessern konnten, während wir gleichzeitig zum Klimaschutz und zur Gesundheit der Mitarbeiter beitragen." – Christian Huter, Innovationsmanager, ÖAMTC [10]
Die Weiterentwicklung einer nachhaltigen Mobilitätsstrategie ist ein dynamischer Prozess. Digitale Tools können dabei helfen, die Umsetzung effizienter und einfacher zu gestalten. Nutze diese Ansätze, um deine Strategie kontinuierlich zu verbessern.
Unternehmen entwickeln eine nachhaltige Mobilitätsstrategie, indem sie aktuelle Emissionen analysieren, klare SMART-Ziele setzen, den Status regelmäßig überwachen und Workshops sowie Schulungen zur Mitarbeitereinbindung durchführen.
Unternehmen müssen laut der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) bis 2030 ihre Treibhausgasemissionen um 65% (verglichen mit 1990) reduzieren und bis 2045 Treibhausgasneutralität anstreben.
Digitale Tools ermöglichen Unternehmen, Mobilitätsdaten effizient zu erfassen, Emissionen automatisiert zu berechnen und Fortschritte mit interaktiven Dashboards zu überwachen.
Mitarbeiter sind entscheidend für den Erfolg der Strategie. Ihre Einbindung erfolgt durch Schulungen, Anreize und die aktive Teilnahme an der Entwicklung von Maßnahmen.
Die Nachhaltigkeitsstrategie sollte regelmäßig, mindestens jährlich, auf Basis von aktuellen Daten und Fortschritten überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.