May 7, 2025

Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln: Ein Fahrplan für Unternehmen

Erfahren Sie, wie Unternehmen eine effektive Nachhaltigkeitsstrategie für Mobilität entwickeln können, um Emissionen zu reduzieren und gesetzliche Anforderungen zu erfüllen.

Nachhaltigkeit ist für Unternehmen unverzichtbar geworden. Mit der Einführung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ab 2024 steigt die Zahl der berichtspflichtigen Unternehmen in der EU massiv. Hier sind die wichtigsten Schritte und Fakten, um eine nachhaltige Mobilitätsstrategie für Ihr Unternehmen zu entwickeln:

  • Gesetzliche Vorgaben beachten: Bis 2030 müssen Treibhausgasemissionen um 65 % (verglichen mit 1990) reduziert werden, bis 2045 wird Treibhausgasneutralität angestrebt.
  • Mobilität als Schlüsselbereich: Mobilität kann bis zu 50 % der Unternehmens-Emissionen ausmachen. Lösungen wie Mobilitätsbudgets und Telematik können helfen.
  • Daten erfassen und analysieren: Ein Mobilitätsaudit liefert die Grundlage, um zentrale Emissionsquellen wie Fuhrparks, Dienstreisen oder Pendlerverkehr zu identifizieren.
  • Klare Ziele setzen: Mit dem SMART-Prinzip lassen sich realistische und messbare Ziele definieren, z. B. eine 30%ige Emissionsreduktion bis 2027.
  • Aktionspläne umsetzen: Digitale Tools, Mitarbeiterprogramme und Pilotprojekte ermöglichen eine effiziente Umsetzung.
  • Ergebnisse überwachen und berichten: Regelmäßige Kennzahlen wie CO₂-Emissionen oder Energieverbrauch messen und Berichte gemäß CSRD-Anforderungen erstellen.

Tipp: Beginn mit kleinen Pilotprojekten, um erste Erfolge sichtbar zu machen, und binde deine Mitarbeitenden aktiv ein. Nachhaltigkeit ist ein fortlaufender Prozess, der mit klarer Planung und gezielten Maßnahmen gelingt.

Schritt 1: Aktuellen Status erfassen

Daten im Transportbereich sammeln

Der erste Schritt zu einem nachhaltigen Mobilitätsmanagement beginnt mit der systematischen Erfassung aller relevanten Mobilitätsdaten. Ein Mobilitätsaudit hilft Unternehmen, ihre aktuelle Situation zu analysieren und auf Basis dieser Daten fundierte Entscheidungen zu treffen. Nach der Datenerhebung erfolgt die präzise Berechnung der Transportemissionen.

"Der triply Mobility Audit hat uns geholfen, unsere Mobilitätslandschaft besser zu verstehen und datenbasierte Maßnahmen zu ergreifen, um Kosten und Emissionen zu senken und gleichzeitig die Mitarbeiterbenefits zu verbessern." – Patrick Zinner, Nachhaltigkeitsmanager, Ringana [3]

Transportemissionen berechnen

Das GHG Protocol bietet eine klare Methode, um Emissionen aus dem Transport zu erfassen. Der Prozess umfasst drei Schritte: Datensammlung, standardisierte Berechnung und Dokumentation. Interessanterweise nutzten 92 % der Fortune 500-Unternehmen, die 2016 am CDP teilnahmen, diesen Standard direkt oder indirekt [2]. Die Ergebnisse dieser Berechnungen helfen, die Hauptverursacher der Emissionen zu identifizieren.

Hauptemissionsquellen identifizieren

Anhand der gesammelten Daten und Berechnungen lassen sich zentrale Emissionsquellen bestimmen. Ein Beispiel: Maersk konnte im März 2023 durch gezielte Optimierungen den CO₂-Fußabdruck um 15 % senken [2].

"Das triply Mobility Audit ist ein hervorragendes Tool. Die Analyse dauerte nur weniger als eine Woche und auch die Daten sind präzise und aufschlussreich. Mitarbeitermobilität ist ein Bereich, in dem leicht Fehler gemacht werden können, aber triply hat uns geholfen, diese zu vermeiden." – Hans-Jörg Preining, Leiter Nachhaltigkeit & Wertpapiere, HYPO Oberösterreich [3]

Die wichtigsten Emissionsquellen lassen sich in folgende Kategorien einteilen:

Emissionsquelle Typische Bereiche Analysemethode
Fuhrpark Dienstwagen, Lieferfahrzeuge Kraftstoffverbrauch, Kilometerleistung
Dienstreisen Flüge, Bahnfahrten, Mietwagen Reisedaten, Buchungssysteme
Pendlerverkehr Mitarbeiteranfahrten Mitarbeiterbefragungen, Standortanalyse
Logistik Transport, Lieferungen Lieferscheine, Speditionsdaten

Schritt 2: Messbare Ziele definieren

Sobald die Transportemissionen ermittelt wurden, ist der nächste Schritt, klare und messbare Ziele festzulegen. Dies bildet die Grundlage für eine wirksame Strategie.

SMART-Ziele setzen

SMART-Ziele sind ein bewährtes Konzept, um Ziele klar und umsetzbar zu formulieren. SMART steht für Spezifisch, Messbar, Erreichbar, Relevant und Terminiert. Damit werden Ziele konkret und realistisch definiert.

Der Prozess gliedert sich in vier Phasen: Analyse, Zielsetzung, Validierung und Integration.

Phase Aktivität Beispiel
Analyse Materialitätsanalyse durchführen CO₂-Fußabdruck der Firmenwagen erfassen
Zielsetzung Konkrete Zielwerte definieren 30 % Emissionsreduktion bis 2027
Validierung Wissenschaftliche Überprüfung Science Based Targets Initiative
Integration Abstimmung mit Unternehmenswerten Aufnahme in den Nachhaltigkeitsbericht

Dieser strukturierte Ansatz hilft, realistische Ziele zu entwickeln, die sich an den Unternehmenswerten orientieren.

Beispiele für Transportziele

Transportbezogene Ziele sollten sowohl wissenschaftlichen Standards als auch den Unternehmensanforderungen entsprechen. Ein Beispiel dafür ist WashREIT, das sich 2018 das Ziel setzte, den Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen bis 2025 um 20 % zu senken [4].

Mitarbeitereinbindung bei der Zielsetzung

Damit die festgelegten Ziele erfolgreich umgesetzt werden können, ist die Einbindung der Mitarbeiter entscheidend. Hier sind einige Ansätze:

  • Befragungen: Regelmäßiges Sammeln von Feedback zu Mobilitätsbedürfnissen.
  • Workshops: Gemeinsames Erarbeiten von Zielen und Maßnahmen.
  • Feedback-Runden: Laufende Überprüfung und Anpassung der Strategien.

Ziele sollten in kleinere, messbare Meilensteine unterteilt werden, um sowohl kurzfristige als auch langfristige Fortschritte sichtbar zu machen. Eine durchdachte Zielsetzung verbindet Umweltaspekte mit der Unternehmensvision und sorgt für eine transparente Ausrichtung, die bei Mitarbeitern und anderen Beteiligten auf Zustimmung trifft.

Schritt 3: Aktionspläne entwickeln

Nachdem die Ziele definiert wurden, ist es nun an der Zeit, konkrete Aktionspläne auszuarbeiten.

Passende digitale Tools auswählen

Moderne Analyseplattformen können Mobilitätsdaten effizient erfassen und auswerten. Dabei sollten Sie folgende Aspekte berücksichtigen:

Anforderung Nutzen Beispiel
Präzise Analytik Fundierte Entscheidungen CO₂-Bilanzierung pro Mitarbeiter
Berichtsfunktionen Einhaltung von Vorschriften Scope-3-Emissionsberichte
Dashboards Fortschrittsüberwachung Interaktive Visualisierungen
Prognosemodelle Langfristige Planung Einsparungspotenziale erkennen

Nachdem die digitale Analyse abgeschlossen ist, sollte die physische Infrastruktur überprüft werden.

Verbesserungen in der Infrastruktur planen

Die physische Infrastruktur spielt eine entscheidende Rolle für nachhaltige Mobilität. Eine gründliche Bestandsaufnahme – von Parkplätzen bis zur Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr – hilft, gezielte Maßnahmen wie Park-&-Ride-Anlagen oder Fahrradabstellplätze zu priorisieren.

Programme für Mitarbeiter entwickeln

Workplace Travel Plans (WTPs) haben sich als wirksame Methode bewährt, um nachhaltige Mobilität zu fördern [4]. Diese Programme lassen sich in verschiedene Maßnahmenkategorien unterteilen:

Maßnahmentyp Beispiele Wirkung
Ökonomisch Zuschüsse für den ÖPNV, Parkgebühren Beeinflussung des Verhaltens
Informativ Mobilitäts-Apps, Fahrgemeinschaftsportale Unterstützung bei Entscheidungen
Administrativ Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice Reduzierung von Pendelverkehr

Regelmäßige Mitarbeiterbefragungen und Standortanalysen helfen dabei, diese Programme kontinuierlich zu verbessern und an die Bedürfnisse der Belegschaft anzupassen.

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Schritt 4: Den Plan umsetzen

Pilotprojekte zuerst testen

Starten Sie mit kleinen, überschaubaren Projekten, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und gezielt Änderungen vorzunehmen [5].

Projektphase Dauer Hauptaktivitäten
Analyse 2–3 Wochen Mobilitätsverhalten erfassen, Emissionsdaten sammeln
Testlauf 4–6 Wochen Maßnahmen mit einer kleinen Gruppe testen
Auswertung 2 Wochen Ergebnisse analysieren, Verbesserungspotenziale identifizieren
Anpassung 2–3 Wochen Konzept überarbeiten, Skalierungsplan erstellen

Nach der erfolgreichen Durchführung dieser Pilotprojekte kannst du dich auf die detaillierte Planung von Budget und Ressourcen konzentrieren.

Budget- und Personalplanung

Die Erkenntnisse aus den Pilotprojekten bilden die Grundlage für eine realistische Planung von Kosten und Ressourcen:

  • Direkte Kosten
  • Personalressourcen
    • Klare Zuweisung von Verantwortlichkeiten
    • Sicherstellung von qualifiziertem Personal
  • Technologie-Investitionen
    • Einsatz digitaler Tools für das Mobilitätsmanagement
    • Nutzung professioneller Analyseplattformen zur kontinuierlichen Verbesserung

Abstimmung mit Entscheidungsträgern

Die Umsetzung gelingt nur mit der Unterstützung aller Beteiligten. Sorge für eine strukturierte Kommunikation:

Stakeholder Kommunikationsformat Häufigkeit
Geschäftsführung Strategiemeetings Quartalsweise
Abteilungsleiter Projektbesprechungen Monatlich
Mitarbeiter Info-Sessions Alle 2 Wochen
Externe Partner Update-Meetings Nach Bedarf

Mit einer klaren Abstimmung und regelmäßigen Überprüfung schaffen Sie die Grundlage für eine erfolgreiche und kontinuierliche Verbesserung Ihrer Maßnahmen.

Schritt 5: Ergebnisse überwachen und berichten

Wichtige Kennzahlen im Blick behalten

Das regelmäßige Erfassen von Kennzahlen ist entscheidend, um Fortschritte messbar zu machen:

Kennzahlenkategorie Messwerte Erfassungsintervall
CO₂-Emissionen Scope 1, 2 und 3 in t CO₂e Monatlich
Energieverbrauch kWh pro Mitarbeiter Quartalsweise
Wasserverbrauch m³ gesamt und pro Mitarbeiter Quartalsweise
Abfallaufkommen kg pro Kategorie Monatlich

Ein Beispiel: Die Internet Fusion Group führte ein Wasserrecyclingsystem ein und konnte 45,3 % des Regenwassers wiederverwenden [7].

Nach der Erfassung sollten die Kennzahlen sowohl im Branchenvergleich als auch in den Pflichtberichten berücksichtigt werden.

Branchenvergleich durchführen

Ein Vergleich mit anderen Unternehmen deiner Branche bietet wertvolle Einblicke:

  • Nimm an Branchenbenchmarks teil, um deine Position zu evaluieren.
  • Nutz Sie standardisierte Systeme wie EcoVadis [6].
  • Vernetz dich in Nachhaltigkeitsgruppen, um Erfahrungen auszutauschen.
  • Halte Best Practices fest, die auf deine Strategie übertragbar sind.

Diese Erkenntnisse fließen direkt in deine Pflichtberichte ein, die im nächsten Abschnitt behandelt werden.

Pflichtberichte erstellen

Ab 2026 sind etwa 13.000 Unternehmen in Deutschland verpflichtet, die Anforderungen der CSRD zu erfüllen [8]. Hier sind die wichtigsten Punkte:

Berichtsaspekt Anforderung Umsetzung
Format European Single Electronic Format (ESEF) Digitale Aufbereitung aller Daten
Prüfung Zunächst eingeschränkte, später vollständige Prüfungssicherheit Frühzeitige Abstimmung mit Wirtschaftsprüfern
Inhalt Ca. 1.000 Datenpunkte gemäß ESRS Systematische Datenerfassung

Digitale Tools können die Datenerfassung erheblich erleichtern. Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) stellt ein kostenloses Unterstützungspaket für die CSRD-konforme Berichterstattung bereit [9].

"Die verschiedenen Berichtsregime sollten so synchronisiert werden, dass jeder Datenpunkt nur einmal berichtet werden muss. Jeder CFO könnte absurde Geschichten darüber erzählen, wie die gleichen Daten mehrfach berichtet werden müssen. Wir brauchen fundamentale Regulierungen und weniger Mikromanagement. Außerdem müssen europäische und internationale Vorschriften aufeinander abgestimmt und einheitlich interpretiert werden."
– Jörg Kukies, Bundesfinanzministerium [8]

Die konsequente Überwachung dieser Prozesse liefert wertvolle Rückmeldungen, um Ihren Nachhaltigkeitsplan kontinuierlich zu verbessern.

Fazit: Nächste Schritte

Nachdem du die Schritte zur Entwicklung einer nachhaltigen Mobilitätsstrategie durchlaufen hast, hier eine Zusammenfassung der zentralen Punkte und ein Ausblick, wie du weitermachen kannst.

Überblick über die Kernbereiche

Der Erfolg einer nachhaltigen Strategie stützt sich auf drei Hauptbereiche, die alle Phasen der Umsetzung begleiten:

Bereich Kernelemente Erfolgsfaktoren
Datengrundlage Datenanalyse, CO₂-Monitoring Exakte Erfassung, regelmäßige Updates
Mitarbeitereinbindung Feedback-Systeme, Mobilitätsanreize Klare Kommunikation, attraktive Vorteile
Technische Unterstützung Digitale Tools, Reporting-Systeme Automatisierte Abläufe, einfache Nutzung

Eine solide Datengrundlage ist entscheidend, um die Strategie gezielt zu steuern und laufend anzupassen.

Regelmäßige Überprüfung und digitale Werkzeuge

Um deine Strategie aktuell zu halten und weiterzuentwickeln, solltest du folgende Maßnahmen einplanen:

  • Kennzahlen regelmäßig prüfen: Quartalsweise Auswertung wichtiger Daten.
  • Ziele jährlich anpassen: Eine jährliche Überprüfung sorgt dafür, dass die Strategie relevant bleibt.
  • Digitale Lösungen einsetzen: Automatisierte Erfassung, Dashboards und Berichte erleichtern das Monitoring.

"Die von triply bereitgestellten Einblicke haben uns geholfen, Einsparpotenziale klar zu identifizieren, sodass wir unsere Unternehmensmobilität verbessern konnten, während wir gleichzeitig zum Klimaschutz und zur Gesundheit der Mitarbeiter beitragen." – Christian Huter, Innovationsmanager, ÖAMTC [10]

Die Weiterentwicklung einer nachhaltigen Mobilitätsstrategie ist ein dynamischer Prozess. Digitale Tools können dabei helfen, die Umsetzung effizienter und einfacher zu gestalten. Nutze diese Ansätze, um deine Strategie kontinuierlich zu verbessern.

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FAQs

Wie entwickeln Unternehmen eine nachhaltige Mobilitätsstrategie?

Unternehmen entwickeln eine nachhaltige Mobilitätsstrategie, indem sie aktuelle Emissionen analysieren, klare SMART-Ziele setzen, den Status regelmäßig überwachen und Workshops sowie Schulungen zur Mitarbeitereinbindung durchführen.

Was sind die gesetzlichen Vorgaben für Nachhaltigkeitsstrategien?

Unternehmen müssen laut der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) bis 2030 ihre Treibhausgasemissionen um 65% (verglichen mit 1990) reduzieren und bis 2045 Treibhausgasneutralität anstreben.

Wie können digitale Tools bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien unterstützen?

Digitale Tools ermöglichen Unternehmen, Mobilitätsdaten effizient zu erfassen, Emissionen automatisiert zu berechnen und Fortschritte mit interaktiven Dashboards zu überwachen.

Welche Rolle spielen Mitarbeiter in der nachhaltigen Mobilitätsstrategie?

Mitarbeiter sind entscheidend für den Erfolg der Strategie. Ihre Einbindung erfolgt durch Schulungen, Anreize und die aktive Teilnahme an der Entwicklung von Maßnahmen.

Wie oft sollte die Nachhaltigkeitsstrategie überprüft werden?

Die Nachhaltigkeitsstrategie sollte regelmäßig, mindestens jährlich, auf Basis von aktuellen Daten und Fortschritten überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.

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