Erfahren Sie, wie Unternehmen durch effektives Mobilitätsmanagement Kosten senken und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden steigern können.
Nachhaltiges Mobilitätsmanagement kann Kosten senken, CO₂-Emissionen reduzieren und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden steigern. Unternehmen, die systematisch Mobilitätsdaten erfassen und analysieren, erzielen messbare Erfolge. Beispiele wie HYPO Oberösterreich und die Kreisverwaltung Holzminden zeigen, wie gezielte Maßnahmen den PKW-Verkehr reduzieren und klimafreundliche Alternativen fördern.
Kategorie | Kennzahl | Einheit |
---|---|---|
Emissionen | CO₂-Ausstoß pro Mitarbeiter | t/Jahr |
Verkehrsmittel | Modal Split | % pro Verkehrsmittel |
Kosten | Mobilitätskosten | €/Mitarbeiter/Jahr |
Mit klaren Zielen, präzisen Daten und gezielten Maßnahmen wird nachhaltige Mobilität messbar und erfolgreich. Unternehmen profitieren von geringeren Kosten, weniger Emissionen und zufriedeneren Mitarbeitenden.
Klare und messbare Ziele sind der Schlüssel zu erfolgreichem Mobilitätsmanagement. Sie ermöglichen es Unternehmen, Fortschritte zu überwachen und bei Bedarf gezielt nachzusteuern. Basierend auf den im Einführungsabschnitt vorgestellten Prinzipien entwickeln Unternehmen spezifische Mobilitätsziele.
Die SMART-Methode bietet eine bewährte Struktur für die Definition solcher Ziele [1]:
Kriterium | Beschreibung | Beispiel |
---|---|---|
Spezifisch | Klare und präzise Zieldefinition | Reduzierung der dienstlichen PKW-Fahrten |
Messbar | Ziel mit quantifizierbaren Kennzahlen | 30 % weniger Dienstreisen mit PKW |
Attraktiv | Ziele, die für alle Beteiligten motivierend sind | Kosteneinsparung und CO₂-Reduktion |
Realistisch | Ziele, die mit vorhandenen Ressourcen erreichbar sind | Schrittweise Umstellung über 24 Monate |
Terminiert | Klare zeitliche Vorgaben | Zielerreichung bis 31.12.2026 |
Ein norwegischer Lebensmittelkonzern liefert ein anschauliches Beispiel dafür, wie Unternehmen ambitionierte, aber erreichbare Ziele setzen können:
Wir haben uns verpflichtet, bis 2045 die Treibhausgasemissionen in der gesamten Wertschöpfungskette auf Netto-Null zu reduzieren. Als Zwischenziel streben wir an, die absoluten Scope-1- und Scope-2-Emissionen bis 2025 um 65 % beziehungsweise bis 2030 um 70 % zu senken und die Scope-3-Emissionen bis 2025 um 30 % beziehungsweise bis 2030 um 50 % zu reduzieren. [2]
Neben der SMART-Methode helfen internationale ISO-Standards, Ziele konsistent zu definieren und deren Fortschritt zu messen.
Die Einhaltung von ISO-Standards stellt sicher, dass das Mobilitätsmanagement qualitativ hochwertig und systematisch erfolgt. ISO 14001 bietet einen weltweit anerkannten Rahmen für Umweltmanagementsysteme [3]. Besonders relevant ist ISO 14064-1:2018, der spezifische Anforderungen für die Messung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen definiert [4].
Ein schweizerisches Bauunternehmen zeigt, wie ISO-konforme Zielsetzungen aussehen können:
Unser Ziel ist es, die Scope-1- und Scope-2-Emissionen pro Tonne zementärer Materialien bis 2030 um 25 % gegenüber 2018 zu reduzieren. Für den Transport streben wir eine Reduktion der Scope-3-Emissionen um 24,3 % pro Tonne transportiertes Material an. [2]
ISO-Standards ermöglichen es Unternehmen, Daten systematisch zu erfassen, Ergebnisse zu vergleichen und Prozesse kontinuierlich zu verbessern. Sie unterstützen außerdem die Einhaltung regulatorischer Vorgaben.
Kevin Moss vom World Resource Institute hebt die Bedeutung klarer Zielsetzungen hervor:
Die Schlüsselfrage, die sich Unternehmen stellen sollten, lautet: „Was ist das Problem, das ich zu lösen versuche, was ist mein Anteil an diesem Problem und wie kann ich genug tun, um meinen Anteil an diesem Problem zu lösen?“ - Kevin Moss, WRI [2]
Gezielte Kennzahlen sind der Schlüssel zum Erfolg im betrieblichen Mobilitätsmanagement. Sie basieren auf klar definierten Zielen und internationalen Standards wie ISO und bieten konkrete Ansätze zur Optimierung.
Die wichtigsten Kennzahlen im betrieblichen Mobilitätsmanagement lassen sich in drei Hauptkategorien unterteilen:
Kategorie | Kennzahlen | Einheit |
---|---|---|
Emissionen | CO₂-Ausstoß pro Mitarbeiter | t/Jahr |
Verkehrsmittelnutzung | Modal Split | % pro Verkehrsmittel |
Wirtschaftlichkeit | Mobilitätskosten | €/Mitarbeiter/Jahr |
Für die Berechnung von Kilometerkosten gelten in Deutschland diese Pauschalen:
Verkehrsmittel | Pauschale pro Kilometer |
---|---|
PKW | 0,30 € |
Motorrad/Moped | 0,20 € |
Neben den quantitativen Kennzahlen ist das Feedback der Mitarbeitenden ein wesentlicher Bestandteil, um eine umfassende Bewertung zu ermöglichen.
Ein Beispiel aus Holzminden zeigt, wie wichtig das Feedback der Mitarbeitenden für die Entwicklung einer Mobilitätskultur ist [5]. Zur kontinuierlichen Verbesserung eignen sich verschiedene Erhebungsinstrumente:
Instrument | Erhebungsrhythmus | Messwerte |
---|---|---|
Mitarbeiterumfragen | Halbjährlich | Zufriedenheit, Nutzungsverhalten |
Nutzungsstatistiken | Monatlich | Auslastung, Modal Split |
Kostenkontrolle | Quartalsweise | Budgetnutzung, Einsparungen |
Zusätzlich können spezifische Maßnahmen den Mehrwert der Mobilitätsstrategie verstärken:
Maßnahme | Vorteile |
---|---|
Mobilitätsbudget | Flexible Nutzung, steuerliche Vorteile |
Deutschland-Ticket | Steuerfreier Zugang zum ÖPNV |
Fahrrad-Leasing | Umweltfreundlich, steuerliche Vorteile |
Diese Kennzahlen und Maßnahmen liefern eine solide Grundlage für datenbasierte Entscheidungen und unterstützen die kontinuierliche Weiterentwicklung der Mobilitätsangebote im Unternehmen.
Heutige digitale Tools erlauben eine präzise und automatisierte Erfassung von Mobilitätsdaten. Sie bieten Echtzeit-Analysen und erleichtern die Dokumentation von Scope-3-Emissionen erheblich.
Digitale Methode | Vorteile | Anwendungsbereich |
---|---|---|
Analytics-Plattformen | Automatische Datenverarbeitung, Echtzeit-Monitoring | Gesamte Mobilitätsstrategie |
GPS-Tracking | Präzise Routenverfolgung, Kilometererfassung | Fuhrparkmanagement |
Integrierte Dashboards | Zentrale Datenverwaltung, automatische Berichtserstellung | Unternehmensweites Reporting |
Hans-Jörg Preining hebt hervor, wie digitale Tools den Prozess der Mobilitätsdatenerfassung schneller und genauer machen [6]. Trotz dieser Fortschritte spielen traditionelle Methoden weiterhin eine wichtige Rolle.
Klassische Methoden bleiben relevant, insbesondere für kleinere Unternehmen oder spezifische Fragestellungen. Dazu zählen:
Methode | Erhebungsrhythmus | Erfasste Daten |
---|---|---|
Mitarbeiterbefragungen | Quartalsweise | Mobilitätsverhalten, Präferenzen |
Standortanalysen | Jährlich | Infrastruktur, Erreichbarkeit |
Reisekostenerfassung | Monatlich | Ausgaben, Verkehrsmittelwahl |
Manuelle Erhebungen erfordern eine gute Planung, um präzise und qualitativ hochwertige Daten zu erfassen. Eine Mischung aus objektiven Daten (z. B. Ja/Nein-Fragen) und qualitativen Einschätzungen (z. B. gut/mittel/schlecht) liefert die besten Ergebnisse [7].
Die Wahl der passenden Erfassungsmethode hängt von den Anforderungen des Unternehmens ab.
Kriterium | Digitale Erfassung | Manuelle Erfassung |
---|---|---|
Genauigkeit | Sehr hoch durch Automatisierung | Variiert je nach Eingabegenauigkeit |
Zeitaufwand | Gering nach Implementierung | Hoch durch manuelle Prozesse |
Kosten | Höhere Anfangsinvestition | Niedrigere Technologiekosten |
Skalierbarkeit | Einfach erweiterbar | Begrenzte Skalierung durch Personalbedarf |
Die Erfahrungen des ÖAMTC verdeutlichen die Vorteile digitaler Systeme. Christian Huter, Innovationsmanager beim ÖAMTC, beschreibt:
„Die von triply bereitgestellten Einblicke haben uns geholfen, Einsparpotenziale klar zu identifizieren, sodass wir unsere Unternehmensmobilität verbessern konnten, während wir gleichzeitig zum Klimaschutz und zur Gesundheit der Mitarbeiter beitragen.“ – Christian Huter, Innovationsmanager, ÖAMTC [8]
Nach der Datenerfassung kommt die strukturierte Analyse ins Spiel – hier helfen Datenreporting-Tools, um klare Einblicke zu gewinnen.
Mobilitätsberichte basieren auf spezifischen Kennzahlen, die die Unternehmensziele widerspiegeln. Typische Bestandteile eines Mobilitätsberichts sind:
Berichtskategorie | Kennzahlen | Erhebungsintervall |
---|---|---|
Fahrzeugnutzung | Auslastungsgrad, Leerfahrten, Verfügbarkeit | Monatlich |
Verbrauchsdaten | Kraftstoffverbrauch, CO₂-Emissionen pro Kilometer | Quartalsweise |
Kostenübersicht | Wartungskosten, Reparaturen, Versicherung | Quartalsweise |
Flottenanalyse | Durchschnittsalter, Restwerte, Schadenshäufigkeit | Jährlich |
Eine überschaubare Anzahl präziser Kennzahlen ist der Schlüssel zu einer effektiven Steuerung. Ein Experte bringt es auf den Punkt: „Um die Flotte effektiv zu steuern, fundierte Entscheidungen zu treffen und Kosten zu senken, sind aussagekräftige Kennzahlen und eine gezielte Steuerung unerlässlich“ [9].
Neben standardisierten Berichten bietet Echtzeit-Monitoring zusätzliche Flexibilität.
Dashboards ermöglichen die Überwachung zentraler Mobilitätskennzahlen in Echtzeit. Automatisierte Datenerfassung sorgt für sofortige Auswertung und schnellere Reaktionen.
Monitoring-Aspekt | Funktion | Nutzen |
---|---|---|
KPI-Tracking | Automatische Aktualisierung der Kennzahlen | Direkte Reaktion auf Abweichungen |
Alarmsystem | Benachrichtigung bei Grenzwertüberschreitungen | Verbesserte Risikoverwaltung |
Trendanalyse | Visualisierung von Entwicklungen | Früherkennung von Problemen |
Ein digitales Monitoring-System bietet klare Vorteile gegenüber manuellen Excel-Lösungen. Ein zentrales Dashboard bündelt alle relevanten Daten automatisch, reduziert Verwaltungsaufwand und verbessert gleichzeitig die Datenqualität [9].
Navantia-Cartagena in Spanien hat im Dezember 2020 ein Mobilitätskonzept entwickelt, das darauf abzielt, den CO₂-Ausstoß deutlich zu senken. Die Ausgangslage spiegelte typische Herausforderungen wider:
Verkehrsmittel | Nutzungsanteil |
---|---|
PKW | 67 % |
Nachhaltige Verkehrsmittel | 25 % |
Sonstige | 8 % |
Gezielte Maßnahmen brachten spürbare Verbesserungen. Eine Studie schätzte eine jährliche CO₂-Einsparung von 203.672,04 kg [10]. Zu den umgesetzten Maßnahmen gehörten:
Diese Ergebnisse schaffen die Grundlage für die Weiterentwicklung des Mobilitätsprogramms.
Die positiven Ergebnisse des Pendlerprogramms zeigen, dass eine Erweiterung gut durchdacht erfolgen muss. Aktuelle Trends im Mobilitätsmanagement legen nahe, dass Mobilitätsstrategien stärker mit internen Zielen und der Motivation der Mitarbeitenden verbunden werden [10].
Wichtige Aspekte für die Programmerweiterung umfassen:
Entwicklungsbereich | Maßnahmen | Nutzen |
---|---|---|
Verhaltensanalyse | Untersuchung der Mobilitätsgewohnheiten | Bessere Zielgruppenansprache |
Infrastruktur | Ausbau von Rad- und Fußwegen | Höhere Nutzung umweltfreundlicher Optionen |
Anreizsysteme | Einführung von Mobilitätsbudgets | Mehr Motivation bei Mitarbeitenden |
Digitalisierung | Einsatz von Monitoring-Tools | Fundierte Entscheidungsgrundlagen |
Ein entscheidender Faktor ist das Bewusstsein der Mitarbeitenden, dass ihre Mobilitätsentscheidungen direkt zum Klima- und Umweltschutz beitragen [5]. Die Kombination aus besserer Infrastruktur und gezielter Kommunikation führt häufig zu langfristigen Veränderungen im Verhalten.
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass eine kontinuierliche Erfassung und Auswertung von Kennzahlen essenziell für den Erfolg nachhaltiger Mobilitätsprogramme ist.
Die bisherigen Kennzahlen und Methoden zur Erhebung bilden die Grundlage für den Aufbau von Mobilitätsstrategien, die langfristig Bestand haben. Ein effektives Mobilitätsmanagement erfordert einen strukturierten Ansatz, der sowohl technische Aspekte als auch die Perspektiven der Mitarbeitenden berücksichtigt. Fallstudien, wie die bei HYPO Oberösterreich, verdeutlichen, wie wichtig eine präzise Datenerfassung und -auswertung ist. Das triply Mobility Audit liefert dabei zuverlässige Daten, die helfen, Fehler zu minimieren.
Drei zentrale Faktoren stehen dabei im Fokus:
Erfolgsfaktor | Zweck | Umsetzung in der Praxis |
---|---|---|
Datenbasierte Entscheidungen | Grundlage für strategische Planung | Kontinuierliche Datenerhebung |
Einbindung der Mitarbeitenden | Erhöhung der Akzeptanz und Motivation | Regelmäßige Umfragen und Feedback-Runden |
Nachhaltige Infrastruktur | Unterstützung von Verhaltensänderungen | Förderung alternativer Mobilitätsangebote |
Patrick Zinner hebt hervor, dass das Audit datenbasierte Maßnahmen ermöglicht, um sowohl Kosten als auch Emissionen zu reduzieren. Unternehmen sollten ihre Mobilitätsziele regelmäßig überprüfen und an veränderte Bedingungen anpassen. Die konsequente Messung und Steuerung bilden die Basis, um Unternehmensmobilität zukunftssicher und umweltfreundlich zu gestalten. Die gewonnenen Daten dienen dabei als klarer Fahrplan, um Mobilitätskonzepte effektiv umzusetzen.
Unternehmen sollten relevante Kennzahlen wie CO₂-Emissionen und Verkehrsmittelverteilung analysieren, um den Erfolg ihres Mobilitätsmanagements zu bewerten.
Digitale Datenerfassungs-Tools erhöhen die Effizienz und Genauigkeit, ermöglichen Echtzeitanalysen und unterstützen die Optimierung von Mobilitätsstrategien.
Gezielte Maßnahmen wie subventionierte ÖPNV-Tickets und flexible Arbeitszeiten fördern die Nutzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel und steigern die Zufriedenheit der Mitarbeitenden.
SMART-Ziele helfen Unternehmen, klare, messbare und zeitgebundene Mobilitätsziele zu setzen, die zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen beitragen.
Mobilitätsbudgets bieten Mitarbeitenden Flexibilität in der Verkehrsmittelwahl und tragen zur Reduzierung von CO₂-Emissionen bei, während sie gleichzeitig Kosten sparen.