Erfahren Sie, wie Unternehmen Klimaneutralität erreichen können, indem sie Emissionen analysieren, reduzieren und kompensieren.
Klimaneutralität für Unternehmen klingt kompliziert? Hier sind die wichtigsten Schritte in Kürze:
Merke: Erst vermeiden und reduzieren, dann kompensieren.
Eine fundierte CO₂-Bilanz und datenbasierte Entscheidungen sind der Schlüssel zur Klimaneutralität. Unternehmen profitieren nicht nur ökologisch, sondern auch durch höhere Attraktivität für Mitarbeitende und Kunden.
Um die Treibhausgasemissionen Ihres Unternehmens zu berechnen, teil diese in drei Kategorien ein: Scope 1 (direkte Emissionen), Scope 2 (indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie) und Scope 3 (weitere indirekte Emissionen)[4].
Emissionstyp | Beschreibung | Beispiele |
---|---|---|
Scope 1 | Direkte Emissionen aus eigenen Quellen des Unternehmens | Firmenfahrzeuge, Heizungsanlagen |
Scope 2 | Indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie | Strom, Fernwärme |
Scope 3 | Indirekte Emissionen entlang der Wertschöpfungskette | Pendeln, Geschäftsreisen, Lieferkette |
Besonderes Augenmerk liegt auf den Scope 3-Emissionen, da diese oft den größten Anteil an den gesamten Emissionen eines Unternehmens ausmachen[3]. Die Berechnung erfolgt in CO₂-Äquivalenten (CO₂e), wobei unterschiedliche Treibhausgase unterschiedlich stark gewichtet werden. Zum Beispiel hat Methan (CH₄) eine 27,9-mal stärkere Klimawirkung als CO₂[5].
Die Erfassung der Scope 3-Emissionen ist besonders anspruchsvoll, da diese vor allem außerhalb der direkten Kontrolle des Unternehmens entstehen[6]. Effiziente Softwarelösungen können hier Abhilfe schaffen, indem sie sich nahtlos in ERP-Systeme wie SAP oder Oracle integrieren[7].
"Scope 3-Emissionen, auch als Wertschöpfungskettenemissionen bezeichnet, machen häufig den Großteil der gesamten Treibhausgasemissionen einer Organisation aus." - US EPA[3]
Ein genauer Blick auf Pendler- und Geschäftsreisedaten hilft, Mobilitätsmuster zu erkennen. Tools wie triply visualisieren diese Daten und ermöglichen es Ihnen:
Automatisierte Datenerfassung sorgt dafür, dass Emissionen tagesaktuell überwacht werden können. Eva Klambauer, Division Sustainability Specialist, hebt hervor:
"Die GLOBAL FOOTPRINT Lösung hat uns dabei unterstützt, schnell, einfach und vor allem prüfungssicher eine Treibhausgas-Bilanzierung zu erstellen. Was GLOBAL CLIMATE für uns unersetzlich macht, ist die direkte Anbindung an unser ERP-System, wodurch wir tagesaktuell unsere gesamten Treibhausgasemissionen überwachen können, inkl. Scope 3!"[7]
Eine fundierte Emissionsbilanz ist die Grundlage, um gezielte Maßnahmen zur Reduktion der Emissionen in Ihrem Unternehmen umzusetzen.
Praktische Ansätze, um CO₂-Emissionen kurzfristig zu senken.
In Deutschland pendeln täglich etwa 13 Millionen Menschen durchschnittlich 33,8 km, wobei 73,4 % dieser Strecken mit dem Auto zurückgelegt werden. Das führt pro Person zu einem Ausstoß von 4,96 kg CO₂ [2].
Hier sind einige Ansätze, die helfen können, diese Zahlen zu senken:
Maßnahme | Vorteile | Umsetzung |
---|---|---|
Zuschüsse für ÖPNV | Weniger Autofahrten | Jobtickets oder Fahrtkostenzuschüsse |
Verbesserte Radwege | Weniger Krankheitstage bei Radfahrern [8] | Sichere Abstellplätze, Duschen, Umkleiden |
Fahrgemeinschaften fördern | Geringere CO₂-Bilanz pro Person | Plattformen zur Vernetzung einrichten |
Zusätzlich zur Optimierung des Arbeitswegs können auch Geschäftsreisen effizienter gestaltet werden, um Emissionen zu verringern.
Geschäftsreisen, insbesondere Flüge, sind für etwa 90 % der reisebedingten Emissionen verantwortlich [9]. Studien zeigen, dass bis zu 18 % dieser Reisen durch virtuelle Meetings ersetzt werden könnten [9].
1. Virtuelle Meetings bevorzugen
Setz klare Regeln dafür, wann persönliche Treffen wirklich notwendig sind. Videokonferenzen sind eine zuverlässige und emissionsarme Alternative.
2. Zugreisen statt Flüge
Für Strecken unter 500 Kilometern ist die Bahn oft die bessere Wahl, da sie deutlich weniger CO₂ pro Person und Kilometer verursacht.
3. Flüge effizienter gestalten
Wenn Flüge unvermeidbar sind, können folgende Maßnahmen die Emissionen reduzieren:
Durch diese gezielten Maßnahmen lassen sich die Emissionen bei Geschäftsreisen spürbar senken.
Der Wechsel zu Elektrofahrzeugen erfordert eine gut durchdachte Planung. Die wichtigsten Schritte für eine erfolgreiche Umsetzung sind:
Phase | Maßnahmen | Vorteile |
---|---|---|
Analyse | Überprüfung der aktuellen Fahrzeugflotte und Analyse der Nutzungsmuster | Grundlage für fundierte Entscheidungen |
Infrastruktur | Aufbau von Ladestationen und Anpassung der Stromversorgung | Sicherstellung eines reibungslosen Betriebs |
Pilotphase | Testeinsatz ausgewählter Elektrofahrzeuge | Praktische Erfahrungen sammeln |
Vollumstellung | Schrittweiser Austausch der gesamten Flotte | Kontinuierliche Verringerung der Emissionen |
Die Ladeinfrastruktur muss sorgfältig geplant werden, um Unterbrechungen im Betrieb zu vermeiden.
Neben der Umstellung der Fahrzeugflotte ist auch die Wahl des Bürostandorts entscheidend für die Reduzierung von Emissionen. Ein Standort mit guter Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) kann Scope-3-Emissionen erheblich verringern. Wichtige Überlegungen dabei sind:
"Die Förderung nachhaltiger Transportoptionen wie öffentliche Verkehrsmittel, Fahrgemeinschaften, Fahrrad und zu Fuß gehen kann einen enormen Einfluss auf die Reduzierung von Emissionen durch Pendlerverkehr haben. Tatsächlich macht der Transportsektor 17 % der globalen Treibhausgasemissionen aus."
– plana.earth [11]
Solche Investitionen führen nicht nur zu einer spürbaren Reduktion von Emissionen, sondern steigern auch die Attraktivität als Arbeitgeber langfristig.
Durch die detaillierte Erfassung und Analyse von Emissionen bieten die triply Datentools klare Einblicke, um gezielte Maßnahmen für die Zukunft zu planen.
Die Analyse von Mobilitätsdaten mit triply ermöglicht es, den Erfolg von Emissionsreduzierungen weiter auszubauen. Die Plattform liefert präzise Daten zu Emissionsquellen und zeigt Bereiche auf, die verbessert werden können.
Mit individuell anpassbaren Dashboards lassen sich wichtige Aspekte der betrieblichen Mobilität visualisieren:
Analysebereich | Erkenntnisse | Potenziale zur Verbesserung |
---|---|---|
Pendlerströme | Hauptverkehrsrouten und -zeiten | Förderung von Fahrgemeinschaften |
Verkehrsmittelwahl | Modal Split der Mitarbeitenden | Unterstützung nachhaltiger Optionen |
Standortanalyse | Erreichbarkeit mit öffentlichem Nahverkehr | Optimierung von Bürostandorten |
Emissionsverteilung | CO₂-Hotspots im Mobilitätsverhalten | Priorisierung von Maßnahmen |
Neben der strategischen Planung reduzieren die Tools auch den Verwaltungsaufwand. Automatisierte Berechnungen und Dokumentationen der Scope-3-Emissionen erleichtern die Berichterstattung erheblich.
"Der triply Mobility Audit hat uns geholfen, unsere Mobilitätslandschaft besser zu verstehen und datenbasierte Maßnahmen zu ergreifen, um Kosten und Emissionen zu senken und gleichzeitig die Mitarbeiterbenefits zu verbessern."
– Patrick Zinner, Nachhaltigkeitsmanager bei Ringana [12]
Die Plattform bietet Unternehmen folgende Vorteile:
Selbst nach umfangreichen Reduktionsmaßnahmen bleiben oft unvermeidbare Restemissionen bestehen. Um dennoch Klimaneutralität zu erreichen, ist es entscheidend, auf hochwertige Kompensationsprojekte zu setzen.
Bei der Auswahl von Kompensationsprojekten solltest du auf bestimmte Qualitätsmerkmale achten. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick:
Kriterium | Beschreibung | Prüfpunkte |
---|---|---|
Zertifizierung | Projekte sollten durch internationale Standards anerkannt sein. | Gold Standard, VCS Verra, Plan Vivo |
Additionalität | Das Projekt muss ohne externe Finanzierung nicht umsetzbar sein. | Nachweis der Zusätzlichkeit |
Permanenz | Die Emissionsreduktionen sollten langfristig gesichert sein. | Regelmäßige unabhängige Prüfungen |
Transparenz | Klare Angaben zu Kosten und Mittelverwendung sind erforderlich. | Dokumentierte Geldflüsse an Gemeinden |
Kompensationsprojekte sind eine Ergänzung zur aktiven Emissionsreduktion. Um Glaubwürdigkeit zu gewährleisten, sollten Projekte von unabhängigen Prüfern verifiziert und die Zertifikate öffentlich registriert werden. Darüber hinaus ist eine durchdachte Kombination aus lokalen und internationalen Maßnahmen sinnvoll.
Nachdem du geeignete Projekte identifiziert hast, kann die Kombination von regionalen und internationalen Maßnahmen die unvermeidbaren Emissionen noch effektiver ausgleichen.
Lokale Projekte bieten Vorteile wie:
Internationale Projekte hingegen punkten mit:
Die Kombination dieser Ansätze sorgt für eine Balance zwischen lokal sichtbaren Erfolgen und global effizienten Emissionsminderungen. Wichtig ist, dass alle Projekte zur übergeordneten Nachhaltigkeitsstrategie passen und messbare ökologische Vorteile liefern.
Der Weg zur Klimaneutralität lässt sich in drei zentrale Phasen gliedern:
Phase | Maßnahmen |
---|---|
Analyse | Erstellung einer detaillierten CO₂-Bilanz und Erhebung aller relevanten Daten |
Reduktion | Umsetzung von Maßnahmen zur Vermeidung und Verringerung von Emissionen |
Kompensation | Ausgleich der verbleibenden Emissionen durch gezielte Klimaschutzprojekte |
Der WWF bringt es auf den Punkt: "Erst vermeiden und reduzieren, dann kompensieren." [13] Dieser Ansatz spiegelt sich in konkreten Maßnahmen wider:
Diese Schritte bilden das Fundament, um in Zukunft noch gezielter vorzugehen.
Eine kontinuierliche Erfassung von Mobilitätsdaten ermöglicht es, Fortschritte präzise zu messen und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen. Während viele Unternehmen bisher auf eine Reduktion von etwa 40 % hinarbeiten, erfordert echte Klimaneutralität eine Senkung der Scope-1-, Scope-2- und Scope-3-Emissionen um mindestens 90 % [14]. Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2045 treibhausgasneutral zu werden [15] – ein klarer Zeitrahmen, der auch Unternehmen als Orientierung dienen kann.
Wie bereits in den vorangegangenen Analysen hervorgehoben, ist die genaue Erhebung von Daten der Schlüssel, um langfristige und nachhaltige Maßnahmen erfolgreich umzusetzen und letztlich Klimaneutralität zu erreichen.
Unternehmen können Klimaneutralität erreichen, indem sie ihre CO₂-Emissionen analysieren, aktiv reduzieren und unvermeidbare Emissionen durch qualitativ hochwertige Kompensationsprojekte ausgleichen.
Scope 1 sind direkte Emissionen, Scope 2 bezieht sich auf indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie und Scope 3 umfasst freiwillige und unkontrollierte Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Unternehmen können Scope 3-Emissionen reduzieren, indem sie Daten entlang der Lieferkette analysieren, Lieferanten zur voreingestellten Klimaziele einbinden und nachhaltige Beschaffungsstrategien umsetzen.
Hochwertige Kompensationsprojekte sind solche, die international anerkannt sind, maßgeblich zur Emissionsreduktion beitragen und die zusätzlich in lokale Gemeinschaften investieren, um nachhaltige Entwicklung zu fördern.
Unternehmen verwenden Mobilitätsdaten, um Pendlerströme zu analysieren, emissionsintensive Strecken zu identifizieren und effektive Maßnahmen zur Förderung umweltfreundlicher Mobilität zu entwickeln.