May 7, 2025

CO₂‑Bilanz für Unternehmen: Schritte zur Emissionsreduktion

Unternehmen können durch gezielte CO₂-Bilanzen und nachhaltige Maßnahmen ihre Emissionen reduzieren und Wettbewerbsvorteile sichern.

CO₂-Emissionen reduzieren und Wettbewerbsvorteile sichern – Unternehmen stehen zunehmend unter Druck, ihre Treibhausgasemissionen zu senken. Eine CO₂-Bilanz ist der erste Schritt, um Emissionen zu erfassen und gezielte Maßnahmen zu planen.

Die wichtigsten Schritte im Überblick:

  • Erfassung von Emissionsdaten: Daten aus Bereichen wie Fuhrpark, Mitarbeitermobilität und Energieverbrauch sammeln.
  • Emissionsquellen analysieren: Fokus auf die größten Verursacher (Scopes 1, 2 und 3).
  • Maßnahmen planen: Nachhaltige Mobilität fördern, Energieeffizienz steigern, Lieferketten optimieren.
  • CO₂-Tracking einführen: Fortschritte überwachen und Berichte erstellen.

Warum handeln?

  • Erfüllung gesetzlicher Vorgaben wie der CSRD.
  • Kosten senken durch effizientere Prozesse.
  • Vertrauen und Marktposition stärken.

Beispielhafte Maßnahmen:

  • Jobtickets und E-Ladestationen anbieten.
  • Hybrides Arbeiten fördern.
  • Lieferanten mit niedrigen Emissionen bevorzugen.

Mit einer klaren Strategie und den richtigen Tools können Unternehmen nicht nur Emissionen senken, sondern auch langfristige Wettbewerbsvorteile erzielen.

Schritt 1: Erfassung von Emissionsdaten

Die genaue Erfassung von Emissionsdaten ist die Grundlage für eine verlässliche CO₂-Bilanz. Darauf aufbauend können Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen entwickelt werden. Gerade im Bereich der Mitarbeitermobilität ist eine strukturierte Datensammlung entscheidend, um aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen.

Wichtige Datenquellen

Um ein vollständiges Bild der Emissionen zu erhalten, sollten verschiedene Datenquellen einbezogen werden:

Datenquelle Relevante Informationen Verwendungszweck
Personalabteilung Mitarbeiteranzahl, Arbeitstage, Homeoffice-Quote Basis für Mobilitätsanalysen
Reisekostenabrechnung Dienstreisen, Fahrtkostenerstattungen Ermittlung von Scope-3-Emissionen
Mitarbeiterbefragungen Verkehrsmittelwahl, Pendeldistanzen Detaillierte Analyse der Mobilität
Fuhrparkmanagement Kraftstoffverbrauch, Fahrzeugdaten Ermittlung von Scope-1-Emissionen

Diese Quellen liefern die Daten, die für die Berechnung spezifischer Emissionswerte benötigt werden.

Emissionsfaktoren im Transport

Die Berechnung der Emissionen erfolgt mithilfe standardisierter Werte. Das Umweltbundesamt (UBA) bietet hierfür aktuelle Emissionsfaktoren an:

  • PKW (Durchschnitt): 147 g CO₂/km
  • Bus (Linienverkehr): 75 g CO₂/km
  • Bahn (Fernverkehr): 29 g CO₂/km
  • E-Bike: 5,5 g CO₂/km

Diese Faktoren helfen, die Emissionen für verschiedene Verkehrsmittel präzise zu berechnen.

Methoden zur Datenerfassung

Digitale Tools erleichtern die Datensammlung erheblich. Sie ermöglichen automatisierten Datenimport, regelmäßige Aktualisierungen und sorgen für eine hohe Datenqualität.

Setz auf spezialisierte Software-Lösungen, die Folgendes bieten:

  • Automatische Schnittstellen für den Datenimport
  • Anpassungsfähigkeit an Unternehmensstrukturen
  • Unterstützung internationaler Standards
  • Echtzeitanalysen und Visualisierungen

Mit diesen Methoden schaffst du eine solide Grundlage, um in Schritt 2 die Emissionen des Pendelverkehrs präzise zu berechnen.

Schritt 2: Messung der Pendelemissionen

Die Berechnung der Pendelemissionen erfordert eine klare und strukturierte Herangehensweise. Dabei dienen die in Schritt 1 gesammelten Daten als Grundlage. Welche Methode zur Berechnung angewendet wird, hängt von der Verfügbarkeit der Daten und dem gewünschten Detaillierungsgrad ab.

Methoden zur Berechnung

Die CO₂-Emissionen werden mit der Formel berechnet:

CO₂-Emissionen = Aktivitätsdaten × Emissionsfaktor

Je nach Datenlage und Präzisionsbedarf können unterschiedliche Ansätze verwendet werden:

Methode Präzision Erforderliche Daten Geeigneter Einsatzbereich
Kraftstoffbasiert Sehr hoch Tatsächlicher Kraftstoffverbrauch Firmenwagen mit Verbrauchsdaten
Distanzbasiert Hoch Zurückgelegte Kilometer Allgemeiner Pendelverkehr
Kostenbasiert Mittel Fahrtkostenerstattungen Ergänzende Analysen

"Die kraftstoffbasierte Methode liefert die genauesten Ergebnisse, gefolgt von der distanzbasierten und der kostenbasierten Methode." – Greenhouse Gas Protocol [1]

Zusätzlich sollten regionale Unterschiede bei den Emissionen, insbesondere bei der Nutzung von E-Mobilität, berücksichtigt werden. Diese Daten ermöglichen es, gezielte Maßnahmen zur Emissionsreduktion zu planen und deren Effektivität in späteren Schritten zu bewerten. So können fundierte Entscheidungen für Schritt 3 getroffen werden.

Schritt 3: Maßnahmenplan zur Emissionsreduktion

Basierend auf den erfassten Pendelemissionen werden gezielte Maßnahmen entwickelt, die das größte Einsparpotenzial bieten. Die präzisen Daten zu den Emissionen schaffen eine klare Grundlage für notwendige Schritte.

Branchenvergleich und Zielsetzung

Der Transportsektor ist für 53 % der betrieblichen CO₂-Emissionen verantwortlich, was etwa 37 Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr ausmacht [2]. Diese Zahlen verdeutlichen, wie viel Potenzial in der Optimierung der betrieblichen Mobilität steckt.

Praktische Reduktionsoptionen

Ein effektiver Plan zur Emissionsreduktion sollte auf einem klar strukturierten Ansatz basieren. Besonders wirkungsvoll sind:

  • Nachhaltige Verkehrsmittel fördern: Ein Mobilitätskonzept könnte Jobtickets, sichere Fahrradstellplätze, Umkleide- und Duschmöglichkeiten, Ladepunkte für E-Bikes und Elektrofahrzeuge sowie die Organisation von Fahrgemeinschaften beinhalten.
  • Flexible Arbeitsmodelle einführen: Hybride Arbeitsmodelle senken die Anzahl der Pendelwege und damit die damit verbundenen Emissionen erheblich.

"Der triply Mobility Audit hat uns geholfen, unsere Mobilitätslandschaft besser zu verstehen und datenbasierte Maßnahmen zu ergreifen, um Kosten und Emissionen zu senken und gleichzeitig die Mitarbeiterbenefits zu verbessern."
– Patrick Zinner, Nachhaltigkeitsmanager, Ringana [3]

Kosten-Nutzen-Bewertung

Unternehmen sollten Einsparpotenziale, Investitionskosten und Umsetzungszeiten sorgfältig abwägen. Maßnahmen, die eine hohe Wirkung bei moderaten Kosten und kurzer Umsetzungszeit bieten, sind besonders attraktiv.

"Das triply Mobility Audit ist ein hervorragendes Tool. Die Analyse dauerte nur weniger als eine Woche und auch die Daten sind präzise und aufschlussreich. Mitarbeitermobilität ist ein Bereich, in dem leicht Fehler gemacht werden können, aber triply hat uns geholfen, diese zu vermeiden."
Hans-Jörg Preining, Leiter Nachhaltigkeit & Wertpapiere, HYPO Oberösterreich [4]

Durch eine schrittweise Einführung und regelmäßige Überprüfung der Maßnahmen können die Ergebnisse kontinuierlich verbessert werden. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen als Grundlage für die nächsten Schritte im CO₂-Tracking.

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Schritt 4: CO₂-Tracking implementieren

Nach der Analyse der Emissionen steht die Einführung eines umfassenden CO₂-Trackings an. Die Integration in bestehende Abläufe erfordert gut definierte Strukturen. Laut Studien erfassen lediglich 45 % der Unternehmen ihre Scope-3-Emissionen, obwohl diese oft den größten Anteil ausmachen [5]. Um die erhobenen Daten glaubhaft zu präsentieren, ist die Einhaltung internationaler Standards ein Muss.

Standards einhalten

Die ISO 14064-Norm bietet eine solide Grundlage für die CO₂-Bilanzierung:

ISO-Standard Fokus Hauptanforderungen
ISO 14064-1 Emissionen auf Organisationsebene Erfassung direkter und indirekter Emissionen
ISO 14064-2 Projektbasierte Reduktion Messung und Überwachung von Reduktionsmaßnahmen
ISO 14064-3 Verifizierung Prüfung und Validierung der Emissionsdaten

Wichtige Schritte bei der Umsetzung:

  • Erfassung aller relevanten Emissionsquellen
  • Einheitliche und transparente Berechnungsverfahren
  • Sorgfältige und nachvollziehbare Dokumentation

Nach der Einführung standardisierter Prozesse ist eine kontinuierliche Überwachung entscheidend.

Fortschritte im Blick behalten

Ein funktionierendes CO₂-Tracking setzt auf:

  • Automatische Datenerfassung, um Fehler zu minimieren
  • Echtzeit-Monitoring für schnelle Entscheidungen
  • Einheitliche Berichterstattung gemäß EU-Vorgaben

Die EU-Verordnung 2019/631 legt fest, dass Neufahrzeuge bis 2035 emissionsfrei sein sollen [6].

Empfohlene Maßnahmen für die Umsetzung:

  1. Bestandsaufnahme
    Analyse der vorhandenen Systeme, um Datenlücken aufzudecken.
  2. Systemintegration
    Verknüpfung des CO₂-Trackings mit bestehenden Managementsystemen.
  3. Schulungen
    Schulung der Mitarbeitenden, um die Datenqualität zu sichern und Akzeptanz zu fördern.

Kennzahlen wie Corporate Carbon Footprint (CCF), Emissionen entlang der Lieferkette und Emissionshotspots helfen, den Fortschritt präzise zu bewerten [5].

Nächste Schritte zur CO₂‑Reduktion

Nachdem ein CO₂-Tracking eingeführt wurde, können Unternehmen gezielt Maßnahmen zur Reduktion ergreifen. Laut Studien schätzen 74 % der Kunden ethisches Handeln [7]. Diese Datenbasis hilft dabei, konkrete Schritte zur Emissionsreduktion zu entwickeln.

Strategien zur Emissionsreduktion

Wichtige Bereiche und Maßnahmen:

Bereich Maßnahmen Wirkung
Energiemanagement Energieeffizienz steigern, erneuerbare Energien nutzen Direkte Senkung von Scope 1 & 2 Emissionen
Mobilität Nachhaltige Mobilitätslösungen, E-Fahrzeuge einsetzen Reduktion von Scope 3 Emissionen
Lieferkette Zusammenarbeit mit klimafreundlichen Lieferanten Minimierung indirekter Emissionen

Mitarbeitende einbinden

Die aktive Einbindung der Mitarbeitenden spielt eine zentrale Rolle. Ganze 93 % der Beschäftigten erwarten von ihren Arbeitgebern ein Handeln, das auf Werte und Ziele ausgerichtet ist [7].

"Where once 'do no harm' was a common approach for the business community, today we are…at a new landscape of elevated expectations and responsibilities. Now more than ever, …companies need to address environmental, social and governance risks holistically and move beyond business as usual. [Because] when businesses unite, they can be a powerful force for good."
– Antonio Guterres, Secretary General of the United Nations [7]

Zukunftsorientierte Planung

Die vorgestellten Strategien dienen als Grundlage für langfristige Planungen:

  • Wissenschaftsbasierte Ziele: Ziele setzen, die sich an aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren.
  • Digitale Tools: Spezialisierte Software nutzen, um Emissionen präzise zu überwachen.
  • Regelmäßige Anpassung: Maßnahmen kontinuierlich überprüfen und optimieren.

Das erwartete ESG-Investmentvolumen von 50 Billionen US-Dollar bis 2025 zeigt, wie wirtschaftlich wichtig eine effektive CO₂-Reduktion ist [7].

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FAQs

Wie trägt eine CO₂-Bilanz zur Nachhaltigkeit von Unternehmen bei?

Eine CO₂-Bilanz ermöglicht es Unternehmen, ihre Emissionen zu messen und gezielte Maßnahmen zur Reduzierung zu ergreifen, was langfristig zur Nachhaltigkeit beiträgt.

Welche Schritte sind notwendig zur Erstellung einer CO₂-Bilanz?

Die erforderlichen Schritte sind die Erfassung von Emissionsdaten, die Analyse der Emissionsquellen, die Planung von Maßnahmen und das CO₂-Tracking.

Wie können Unternehmen ihre CO₂-Emissionen effektiv senken?

Unternehmen können ihre CO₂-Emissionen senken, indem sie nachhaltige Mobilitätsoptionen einführen, Energieeffizienz steigern und klimafreundliche Lieferanten bevorzugen.

Welche Vorteile bietet ein effektives CO₂-Tracking für Unternehmen?

Ein effektives CO₂-Tracking unterstützt Unternehmen bei der Überwachung ihrer Emissionen und hilft, die Fortschritte bei der Erreichung von Nachhaltigkeitszielen transparent zu machen.

Welche Rolle spielt Mitarbeiterengagement bei der CO₂-Reduzierung?

Mitarbeiterengagement ist entscheidend, da motivierte Mitarbeiter aktiv zu Emissionsreduktionen beitragen können, z.B. durch die Nutzung nachhaltiger Transportalternativen.

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