Das steuerfreie Jobticket reduziert Kosten für Unternehmen und Mitarbeitende, fördert die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und trägt zur CO₂-Reduktion bei.
Das steuerfreie Jobticket bietet klare Vorteile: Unternehmen sparen Lohnnebenkosten, Mitarbeitende profitieren von geringeren Fahrtkosten, und der CO₂-Ausstoß wird reduziert. Mit dem Deutschlandticket (ab 2025: 58 € pro Monat) können Arbeitgeber mindestens 25 % Zuschuss geben, wodurch Mitarbeitende nur 40,60 € zahlen.
Schnelle Fakten:
Vergleich Mobilitätsbudget vs. Gehaltserhöhung:
Option | Kosten Unternehmen | Netto-Vorteil Mitarbeitende |
---|---|---|
Gehaltserhöhung | 600 € | ca. 250 € |
Steuerfreies Jobticket | 500 € | 500 € |
Warum einführen? Es ist kosteneffizient, verbessert die Mitarbeitermotivation und unterstützt Klimaziele. Unternehmen jeder Größe können profitieren.
In Deutschland können Arbeitgeber ihren Mitarbeitenden steuerfreie Jobtickets zur Verfügung stellen. Die gesetzlichen Vorgaben und Umsetzungsmodelle bieten hierfür eine solide Grundlage. Nachfolgend werden die wichtigsten Regelungen, Umsetzungsoptionen und die aktuellen BMF-Richtlinien zusammengefasst.
Laut Gesetz dürfen Arbeitgeber die Kosten für verschiedene Fahrkarten des öffentlichen Nahverkehrs steuerfrei übernehmen:
Ticketart | Steuerliche Behandlung |
---|---|
Monatskarten | Steuerfrei |
Jahreskarten | Steuerfrei |
Wochenkarten | Steuerfrei |
Einzelfahrscheine | Steuerfrei |
Für die Umsetzung stehen zwei Modelle zur Verfügung:
Zuschussmodell:
Gehaltsumwandlung:
Die neuen BMF-Richtlinien zum 58‑€‑Deutschlandticket bringen wichtige Klarstellungen:
Ein Vergleich zeigt die Einsparungen: Ein Mobilitätsbudget von 50 € pro Mitarbeitendem kostet ein Unternehmen bei 10 Mitarbeitenden insgesamt 500 €. Eine Gehaltserhöhung in gleicher Höhe würde hingegen rund 600 € kosten [1].
Die steuerlichen Regelungen schaffen für Unternehmen zahlreiche praktische Vorteile.
Ein Vergleich zwischen steuerfreien Jobtickets und klassischen Gehaltserhöhungen zeigt deutliche Unterschiede:
Kostenart | Mobilitätsbudget (50 € pro Mitarbeitendem) | Gehaltserhöhung (50 € pro Mitarbeitendem) |
---|---|---|
Lohnnebenkosten | Keine | +20 % |
Steuerliche Belastung | Steuerfrei | Ca. 30 % Lohnsteuer |
Der Wegfall der 20 % Lohnnebenkosten bei Jobtickets bietet Unternehmen erhebliche Einsparungen [1].
Das Jobticket verbessert das Image als Arbeitgeber durch:
Durch diese Vorteile wird das Jobticket zu einem attraktiven Angebot für Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden langfristig binden und moderne Arbeitsbedingungen schaffen möchten.
Jobtickets tragen nachweislich zur Senkung von CO₂-Emissionen bei. Im ersten Jahr des Deutschlandtickets gingen die Emissionen im Autoverkehr um etwa 6,7 Millionen Tonnen zurück, was einer Reduktion der Gesamtverkehrsemissionen um 4,7 % entspricht [2]. Für Unternehmen bedeutet dies:
Die Kombination aus Kosteneffizienz, Mitarbeiterzufriedenheit und Umweltbewusstsein macht das Jobticket zu einem wertvollen Bestandteil moderner Unternehmensstrategien. Im nächsten Abschnitt wird auf die Vorteile für die Mitarbeitenden eingegangen.
Das Jobticket bietet Mitarbeitenden nicht nur finanzielle Vorteile, sondern auch mehr Flexibilität und praktische Nutzungsmöglichkeiten.
Ab 2025 profitieren Mitarbeitende von einem günstigeren Preis für das Deutschlandticket. Dank eines Arbeitgeberzuschusses von 25 % und eines staatlichen Zuschusses von 5 % reduziert sich der Preis von 58,00 € auf nur 40,60 €. Das bedeutet eine monatliche Ersparnis von 17,40 €. Gleichzeitig ermöglicht das Ticket uneingeschränkten Zugang zum öffentlichen Nahverkehr in ganz Deutschland.
Kostenfaktor | Normalpreis | Mit Jobticket | Ersparnis |
---|---|---|---|
Ticketpreis | 58,00 € | 40,60 € | 17,40 € |
Arbeitgeberzuschuss (25%) | – | 14,50 € | – |
Staatlicher Zuschuss (5%) | – | 2,90 € | – |
Das Deutschlandticket ist nicht nur für den Arbeitsweg praktisch, sondern auch für private Fahrten. Es gilt in allen öffentlichen Verkehrsmitteln bundesweit und ist digital verfügbar. Durch die monatliche Kündbarkeit bleibt das Ticket flexibel und passt sich individuellen Bedürfnissen an. Zusätzlich profitieren Nutzer von steuerlichen Vorteilen.
Der Arbeitgeberzuschuss ist steuer- und sozialversicherungsfrei, solange er die tatsächlichen Kosten des Tickets nicht überschreitet [1]. Außerdem können die Kosten des Deutschlandtickets bei Dienstreisen steuerfrei erstattet werden, sofern die eingesparten Einzelpreise den monatlichen Ticketpreis abdecken [2].
Mit der Kombination aus finanziellen Ersparnissen, flexibler Nutzung und steuerlichen Vorteilen ist das Jobticket eine attraktive Option für Mitarbeitende. Durch die gesicherte Finanzierung des Deutschlandtickets bis 2025 bleibt es eine verlässliche Wahl für den täglichen Arbeitsweg.
Nach der Darstellung der Vorteile für Mitarbeitende folgt hier ein kompakter Leitfaden zur Einführung des steuerfreien Jobtickets.
Die Einführung eines steuerfreien Jobtickets beginnt mit der Kontaktaufnahme zum zuständigen Verkehrsverbund. Für Unternehmen mit mindestens 51 Mitarbeitenden im RMV-Gebiet bietet sich beispielsweise das RMV Premium Job Ticket an [3]. Die erste Kontaktaufnahme erfolgt über die E-Mail-Adresse jobticket@rmv-vertrieb.de, um ein Beratungsgespräch zu vereinbaren.
Der Prozess zur Einführung umfasst folgende Schritte:
Die Einbindung des Jobtickets in die Lohnabrechnung erfordert eine präzise Umsetzung. Dabei sind folgende Aspekte relevant:
Abrechnungsaspekt | Erforderliche Maßnahmen | Dokumentation |
---|---|---|
Geldwerter Vorteil | Erfassung im Lohnkonto | Monatliche Verbuchung |
Arbeitgeberzuschuss | Aufnahme im Lohnsteuernachweis | Jährliche Dokumentation |
Steuerfreie Leistungen | Anpassung der Werbungskosten | Vermerk im Lohnkonto |
Nach der technischen Umsetzung ist eine ausführliche Dokumentation erforderlich, um die Einhaltung aller Vorschriften sicherzustellen.
Für die steuerliche Anerkennung müssen Arbeitgeber eine GoBD-konforme Dokumentation sicherstellen. Dazu gehören:
Wichtig: Der steuerfreie Arbeitgeberzuschuss muss zusätzlich zum regulären Arbeitslohn gewährt werden [4]. Eine Gehaltsumwandlung ist bei der steuerfreien Variante ausgeschlossen [5].
Mit einer sorgfältigen Umsetzung und vollständigen Dokumentation können Unternehmen die steuerlichen Vorteile des Jobtickets nutzen und gleichzeitig alle rechtlichen Anforderungen erfüllen.
Die Wirkung von Jobtickets unterscheidet sich je nach Größe des Unternehmens. Hier sind einige aufschlussreiche Ergebnisse.
Die Einführung von Jobtickets beeinflusst das Mobilitätsverhalten der Mitarbeitenden deutlich. Eine Analyse an der Goethe-Universität Frankfurt zeigte, dass 87 % der Mitarbeitenden mit Jobticket regelmäßig den öffentlichen Nahverkehr nutzten. Im Vergleich dazu waren es nur 43 % der Mitarbeitenden ohne Jobticket [6]. Diese Zahlen verdeutlichen, wie stark ein solches Angebot die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel fördern kann.
Auch DAX-Unternehmen setzen zunehmend auf Jobticket-Programme als Teil ihrer Maßnahmen im Bereich Travel Demand Management (TDM) [6].
Merkmal | Privatwirtschaft | Öffentlicher Dienst |
---|---|---|
Kostenmodell | Teilweise bezuschusst | Kostenfrei |
Geltungsbereich | Regional begrenzt | Landesweit |
Zusatzleistungen | Begrenzte Optionen | Umfassend, z. B. Mitnahme von Begleitpersonen |
Nicht nur in der Privatwirtschaft, sondern auch im öffentlichen Sektor zeigen Jobtickets Wirkung. Ein Beispiel ist das Landesticket Hessen, das seit 2018 etwa 145.000 Landesbediensteten zur Verfügung steht [6]. Es bietet:
Diese Maßnahmen tragen messbar dazu bei, den individuellen PKW-Verkehr zu verringern und unterstützen gleichzeitig die Nachhaltigkeitsziele der Arbeitgeber.
Die Einführung von Jobtickets nach den geltenden steuerrechtlichen Vorgaben erfordert sorgfältige Planung und Dokumentation. Bei korrekter Umsetzung können Unternehmen und Mitarbeitende von steuerlichen Vorteilen profitieren. Hier sind die wichtigsten Punkte im Überblick.
Seit dem 1. Januar 2022 gilt eine monatliche Sachbezugsgrenze von 50 Euro [5]. Dabei ist Folgendes zu beachten:
"Zuschüsse des Arbeitgebers für Fahrten im öffentlichen Nahverkehr sind bei Vorliegen der Voraussetzungen des § 3 Nr. 15 EStG komplett lohnsteuer- und sozialversicherungsfrei." - Dr. Ulf-Christian Dißars, Rechtsanwalt, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer [7]
Die steuerliche Behandlung von Jobtickets beeinflusst die Pendlerpauschale unterschiedlich, je nach Art der Gewährung:
Art des Jobtickets | Steuerlicher Effekt |
---|---|
Steuerfreies Jobticket | Reduziert die absetzbare Entfernungspauschale |
Pauschalversteuertes Jobticket | Keine Auswirkung auf die Entfernungspauschale |
Gehaltsumwandlung | Pauschalbesteuerung mit 25 % möglich |
Die genaue Berechnung der Pauschale hängt von den individuellen Regelungen ab, insbesondere bei Arbeitgeberzuschüssen.
Beim Deutschlandticket 2025 gelten folgende Eckdaten: Der Grundpreis beträgt 58 €, und ein Arbeitgeberzuschuss von mindestens 25 % ermöglicht einen zusätzlichen Rabatt von 5 %. Dadurch ergibt sich ein maximaler Arbeitnehmerbeitrag von 40,60 € [2] [3].
Wichtige Dokumentationspflichten:
Die steuerfreie Bereitstellung eines Jobtickets ist besonders vorteilhaft, wenn sie zusätzlich zum Gehalt erfolgt und nicht im Rahmen einer Gehaltsumwandlung. So profitieren sowohl Unternehmen als auch Mitarbeitende optimal von den steuerlichen Vorzügen.
Das steuerfreie Jobticket bringt Vorteile für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Die Fakten sprechen für sich: Durch das Deutschlandticket wurden die CO₂-Emissionen im Straßenverkehr um 6,7 Millionen Tonnen gesenkt – das entspricht 4,7 % der Gesamtemissionen im Verkehrssektor [2].
Ein Beispiel für den Erfolg liefert der Kreis Herzogtum Lauenburg: Innerhalb von drei Jahren stieg die Zahl der Jobticket-Nutzer von 19 auf 224 Mitarbeitende [9]. Julia Stargardt, Projektkoordinatorin ÖPNV des Kreises, hebt hervor:
"Es ist für die Gewinnung und Bindung von Mitarbeitenden mehr als sinnvoll, schließlich handelt es sich um eine steuerfreie Zuwendung. Wir erleben sogar, dass es in Bewerbungsgesprächen aktiv nachgefragt wird." [9]
Die Förderung durch Arbeitgeber zeigt klare Tendenzen:
Arbeitgeberförderung | Anteil der Unternehmen |
---|---|
Vollständige Übernahme | 70,4 % |
Bis zu 50 % Zuschuss | 18,5 % |
50-75 % Zuschuss | 7,4 % |
Mindestförderung (25 %) | 3,7 % |
Ab 2025 wird das Deutschlandticket 58 € kosten. Mit einem Arbeitgeberzuschuss von mindestens 25 % und einem zusätzlichen staatlichen Rabatt von 5 % zahlen Mitarbeitende maximal 40,60 € [2]. Damit wird das Jobticket zu einem effektiven Mittel, um Mitarbeitende zu binden und gleichzeitig umweltfreundliche Mobilität zu fördern.
Auch große Unternehmen wie Ströer setzen auf das Jobticket als Teil ihrer Nachhaltigkeitsstrategie. Anne Wittwer, Personal-Managerin bei Ströer, erklärt:
"Im Sinne der Nachhaltigkeit wollen wir unseren Mitarbeitenden den Zugang zum ÖPNV erleichtern. Daher passt es zu unserer Nachhaltigkeitsstrategie, das Deutschlandticket mit einem Zuschuss als Firmenticket anzubieten." [9]
Das Jobticket verbessert das Image von Arbeitgebern, spart Kosten und trägt aktiv zum Klimaschutz bei. Mit guter Planung profitieren beide Seiten – Unternehmen und Mitarbeitende – von dieser modernen Mobilitätslösung.
Ein Jobticket bringt sowohl Arbeitgebern als auch Mitarbeitenden erhebliche steuerliche Vorteile. Arbeitgeber können die Kosten für Wochen-, Monats- oder Jahreskarten für den öffentlichen Nahverkehr steuerfrei übernehmen oder bezuschussen. Dies reduziert nicht nur die Steuerlast, sondern stärkt auch das Image als moderner und umweltbewusster Arbeitgeber. Mitarbeitende profitieren ebenfalls, da die Übernahme oder Bezuschussung der Ticketkosten steuerfrei bleibt, solange das Ticket mindestens am Wohn- oder Arbeitsort gültig ist.
Die Einführung eines steuerfreien Jobtickets reduziert die monatlichen Pendelkosten der Mitarbeitenden und ermöglicht oft auch die private Nutzung des Tickets, was einen spürbaren finanziellen Mehrwert darstellt. Dies stärkt die Zufriedenheit und Bindung der Mitarbeitenden an das Unternehmen. Für Arbeitgeber ist es ein attraktives Instrument, um sich im Wettbewerb um Fachkräfte positiv abzuheben.
Unternehmen sollten das Deutschlandticket als Jobticket anbieten. Arbeitgeber können es gemäß § 3 Nr. 15 EStG steuerfrei bereitstellen, und es ist wichtig, die Bereitstellung des Tickets in der Lohnbuchhaltung korrekt zu dokumentieren, um die steuerlichen Vorteile nachzuweisen.
Das steuerfreie Jobticket bietet finanzielle Anreize für Mitarbeitende, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, da die Ticketpreise durch Arbeitgeberzuschüsse gesenkt werden können. Dadurch wird die Nutzung von Bus und Bahn attraktiver.
Ein Jobticket verbessert das Image von Arbeitgebern, spart Kosten durch steuerliche Vorteile und trägt aktiv zur Reduzierung von CO₂-Emissionen bei, was das Unternehmen gleichzeitig umweltbewusster erscheinen lässt.