Erfahren Sie, wie ungenaue Mobilitätsdaten CO₂-Bilanzen verfälschen und wie Technologien zur Verbesserung der Datengenauigkeit beitragen können.
CO₂-Bilanzen können stark verfälscht werden, wenn Mobilitätsdaten ungenau oder unvollständig sind. Besonders Scope-3-Emissionen, die oft über 70 % der Gesamtemissionen eines Unternehmens ausmachen, sind betroffen. Hier sind die wichtigsten Punkte, die du beachten solltest, um präzise CO₂-Bilanzen zu erstellen:
Eine präzise Erfassung und Optimierung von Mobilitätsdaten ist entscheidend, um glaubwürdige CO₂-Bilanzen zu erstellen und langfristige Klimaziele zu erreichen.
Fehler bei der Erfassung von Mobilitätsdaten können zu erheblichen Verzerrungen in der Berechnung von CO₂-Bilanzen führen. Besonders bei wissensbasierten Organisationen machen reisebedingte Emissionen bis zu 79 % des CO₂-Fußabdrucks aus [1]. Das zeigt, wie entscheidend präzise Daten für eine realistische Bewertung sind.
Im Jahr 2019 beliefen sich die direkten Treibhausgasemissionen des Transportsektors auf 8,7 GtCO₂-Äquivalent, was 23 % der globalen energiebedingten CO₂-Emissionen entsprach. Straßenfahrzeuge waren dabei für 70 % dieser Emissionen verantwortlich [2]. Schon kleine Fehler bei der Datenerfassung können zu großen Abweichungen in der Gesamtbilanz führen. Die folgenden Abschnitte beleuchten typische Fehlerquellen genauer.
Hybride Arbeitsmodelle erschweren die präzise Erfassung von Pendelemissionen erheblich. Studien zeigen, dass Mitarbeitende, die vollständig remote arbeiten, bis zu 54 % weniger CO₂-Emissionen verursachen als Büroangestellte. Wer hingegen 2–4 Tage pro Woche von zu Hause arbeitet, kann seinen CO₂-Fußabdruck um 11–29 % senken. Homeoffice an nur einem Tag pro Woche hat hingegen kaum Einfluss [3].
Ein oft übersehener Punkt: Homeoffice ist nicht emissionsfrei. Fengqi You, ein Experte des Cornell Atkinson Center for Sustainability, betont:
"All these companies are tracking for carbon neutrality, and so whenever someone is not working in the office, their company shouldn't claim 'I don't contribute to that carbon footprint,' because that's not correct." [4]
Während der Pandemie stieg der Stromverbrauch in Privathaushalten während der Arbeitszeit um 20–30 % [6]. Außerdem legen hybride Mitarbeitende durch flexible Arbeitszeiten oft längere Pendelstrecken zurück als reine Büroangestellte [4]. Eine Erhöhung der Telearbeit um 10 % der wöchentlichen Arbeitszeit führt zu einer Einsparung von etwa 60 kg Treibhausgasen (8 %) pro Jahr. Allerdings werden dabei die höheren Emissionen an den Bürotagen häufig nicht berücksichtigt [5]. Neben diesen Herausforderungen beeinflussen auch falsche Annahmen zur Verkehrsmittelnutzung die Emissionsberechnungen.
Die Emissionen von Mitarbeiterfahrzeugen können 10–15 % der gesamten Scope‑3-Emissionen eines Unternehmens ausmachen [6]. Doch viele Unternehmen gehen fälschlicherweise davon aus, dass umweltfreundliche Verkehrsmittel wie Züge oder öffentlicher Nahverkehr von der Mehrheit der Mitarbeitenden genutzt werden. Diese Annahmen basieren oft auf veralteten Daten oder Wunschvorstellungen. In der Realität fahren jedoch viele Mitarbeitende mit dem Auto zur Arbeit, was die tatsächlichen Emissionen erheblich erhöht.
Das GHG Protocol definiert Emissionsfaktoren als "Faktoren, die Aktivitätsdaten in Treibhausgasemissionsdaten umwandeln (z. B. kg CO₂ emittiert pro Liter verbrauchtem Kraftstoff, kg CO₂ emittiert pro gefahrenem Kilometer etc.)". Selbst wenn die Emissionsfaktoren korrekt sind, können falsche Annahmen über die genutzten Verkehrsmittel zu fehlerhaften Ergebnissen führen.
Obwohl Scope‑3-Emissionen oft den größten Anteil an der CO₂-Bilanz ausmachen, bleiben sie häufig unzureichend erfasst. Daten von 15.000 Unternehmen zeigen, dass nur 20 % ihre Scope‑3-Emissionen für das Geschäftsjahr 2020 offengelegt haben [8]. Besonders indirekte Emissionen, etwa aus der Lieferkette von Mobilitätsdienstleistern, werden oft übersehen. Dies führt zu einem unvollständigen Bild der Umweltauswirkungen und kann das Vertrauen von Stakeholdern beeinträchtigen [7][8].
Wie Peter Drucker einmal sagte: "If you can't measure it, you can't improve it" [8]. Ohne eine vollständige und präzise Erfassung aller mobilitätsbezogenen Emissionen bleiben wichtige Einsparpotenziale ungenutzt. Nur durch lückenlose Daten können Unternehmen realistische Maßnahmen zur Reduktion ihrer CO₂-Bilanz entwickeln und umsetzen.
Moderne Technologien revolutionieren die Art und Weise, wie Mobilitätsdaten erfasst und genutzt werden, um CO₂-Bilanzen genauer zu berechnen. Hier sind einige Ansätze, die Unternehmen dabei unterstützen können, diese Herausforderungen zu bewältigen.
GPS-basierte Tracking-Systeme ermöglichen eine präzise Überwachung von Fahrzeugbewegungen, Kraftstoffverbrauch und Fahrverhalten – und das alles in Echtzeit [9]. Angesichts der Tatsache, dass der Transportsektor für etwa 30 % der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist [10], ist eine exakte Datenerfassung entscheidend. Interessanterweise verbringen Fahrzeuge im Durchschnitt 25 % ihrer Betriebszeit im Leerlauf [10]. Gary Fitzgerald, CEO von GPS Insight, erklärt dazu:
"According to our data a vehicle can idle an average of more than 25% of its overall operation time. Our software can help identify wasteful idling and even alert drivers or fleet managers in real time. This can represent tremendous savings on fuel and fleet maintenance costs." [10]
Durch GPS-gestütztes Tracking können Unternehmen pro Fahrzeug monatlich bis zu 90 US-Dollar an Kraftstoffkosten sparen [11]. Ein Beispiel aus Niles, Illinois, zeigt, wie eine optimierte Nutzung zu einer deutlichen Reduktion des Kraftstoffverbrauchs führte [11].
Diese Plattformen bieten darüber hinaus Möglichkeiten zur Routenoptimierung, minimieren unnötige Standzeiten und fördern ein bewussteres Fahrverhalten. Fahrer erhalten personalisiertes Feedback, um umweltfreundlicher zu fahren [12]. Gamification-Elemente, wie Eco-Driving-Scores, motivieren zusätzlich, nachhaltigere Fahrgewohnheiten zu entwickeln [12].
Mit künstlicher Intelligenz (KI) lassen sich Verkehrsmittel automatisch klassifizieren, was präzisere Emissionsberechnungen ermöglicht. Der Markt für KI-Technologien im Transportwesen wird voraussichtlich von 2,3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 auf 7,0 Milliarden US-Dollar bis 2027 wachsen [13]. KI-Algorithmen analysieren riesige Datenmengen, erkennen Muster und können sogar potenzielle Fahrzeugprobleme vorhersagen [13].
Die Vorteile solcher Systeme sind beeindruckend: Sie reduzieren die Unfallrate um 20–30 % und steigern die Kraftstoffeffizienz um bis zu 15 % [13]. In Pittsburgh beispielsweise haben KI-gesteuerte Ampeln die Fahrzeiten um 25 % und die Fahrzeugemissionen um 20 % gesenkt [14]. Darüber hinaus überwachen diese Technologien wichtige Fahrzeugkomponenten wie Motorgesundheit, Reifendruck und Bremsleistung, um teure Ausfälle zu vermeiden [14].
Die Blockchain-Technologie bietet eine innovative Lösung zur Rückverfolgbarkeit von CO₂-Emissionen und schafft die Grundlage für einen sicheren Markt für CO₂-Kompensationen [16]. Mit dezentralen Ledgern, offenen Verifizierungssystemen und unveränderlichen Aufzeichnungen sorgt sie für eine bisher unerreichte Transparenz [15].
Gerade bei den komplexen Scope-3-Emissionen, die entlang der gesamten Lieferkette entstehen, ist ein sicherer und überprüfbarer Rahmen unerlässlich [18]. Die Europäische Kommission hebt hervor:
"Blockchain is a powerful tool that can significantly improve the transparency, accountability and traceability of greenhouse gas emissions." [17]
Ein praktisches Beispiel ist IBM's Food Trust, der mithilfe der IBM Blockchain Platform Scope-3-Emissionen in Logistik und Transport durch die Verfolgung von Herkunft und Transportwegen reduziert [18]. Unternehmen wie ClimateTrade und Nori entwickeln ebenfalls Blockchain-basierte Plattformen, die sichere und nachvollziehbare CO₂-Zertifikate bieten [18]. Smart Contracts automatisieren dabei die Kommunikation mit Lieferanten und garantieren ein unveränderliches System, das Doppelzählungen oder Betrug ausschließt [16].
Die Einführung moderner Technologien allein reicht nicht aus – Unternehmen müssen zusätzlich systematische Ansätze entwickeln, um die Qualität ihrer Mobilitätsdaten sicherzustellen. Solche Strategien sind unerlässlich, um CO₂-Bilanzen präzise zu erstellen und langfristige Klimaziele zu erreichen. Hier sind einige Maßnahmen, die helfen können, die Datenqualität zu verbessern.
Eine zuverlässige CO₂-Bilanz beginnt mit einer strukturierten Datenerfassung. Dazu gehören Informationen wie Kraftstoffverbrauch, zurückgelegte Strecken, Fahrzeugtypen sowie direkte und indirekte Emissionen [19].
Zunächst sollten Emissionen klar unterschieden werden: Direkte Emissionen stammen aus firmeneigenen Fahrzeugen, während indirekte Emissionen durch ausgelagerte Aktivitäten verursacht werden. Für die Berechnung werden spezifische Emissionsfaktoren für verschiedene Kraftstoff- und Fahrzeugtypen verwendet. Diese Analysen decken Emissionsquellen auf und zeigen mögliche Einsparpotenziale [19]. Auf dieser Grundlage können Unternehmen realistische, messbare Reduktionsziele setzen und den Fortschritt regelmäßig überprüfen [19].
Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die enge Zusammenarbeit mit Logistik- und Fuhrparkmanagement-Teams. Diese Teams spielen eine Schlüsselrolle bei der Sicherstellung der Datenqualität, indem sie ineffiziente Fahrzeuge identifizieren, Routen optimieren und den Umstieg auf emissionsärmere Fahrzeuge prüfen [19]. Neben einer genauen Kontrolle ist auch die Nutzung verschiedener Datenquellen entscheidend.
Um eine umfassende Mobilitätsdatenstrategie zu entwickeln, ist die Integration verschiedener Datenquellen unverzichtbar. Laut Studien nutzen bereits 74 % der Unternehmen Standortdaten, um Kontexte zu schaffen und die Genauigkeit von Reiseprognosen zu verbessern [20][22]. Eine klare Strategie bei der Auswahl und Nutzung dieser Datenquellen ist dabei essenziell. Mit Methoden wie Data Mining können Unternehmen große Datensätze analysieren und wertvolle Muster erkennen [20].
Besonders wichtig ist die Kombination interner und externer Datenquellen, um einheitliche Informationen zu erhalten [22]. Gleichzeitig sollten Unternehmen Standards für Datenqualität und Governance etablieren, um sowohl Genauigkeit als auch ethische Nutzung sicherzustellen [22]. Partnerschaften mit Datenanbietern, die die geschäftlichen Anforderungen verstehen, können dabei helfen, Mobilitätsdaten in verschiedenen Bereichen – etwa im Personalmanagement – sinnvoll einzusetzen [21].
Nach der Einrichtung von Datensammlungs- und Integrationsstrategien ist es wichtig, Emissionsfaktoren an regionale Bedingungen anzupassen. Diese Faktoren variieren je nach Region, da Industriepraktiken, Kraftstoffqualitäten, Technologien und Vorschriften unterschiedlich sind [23].
"Different regions have varying industrial practices, fuel quality, technology, and regulations. A key factor in determining emissions is the fuel mix of the electricity grid; emissions per kWh electricity generated are higher in regions that use more coal, oil and gas." - Climatiq [23]
Ein zentraler Aspekt ist der Kraftstoffmix des Stromnetzes: Regionen, die stärker auf fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas setzen, verzeichnen höhere Emissionen pro kWh [23]. Für global agierende Unternehmen sind länderspezifische Faktoren besonders wertvoll, da jedes Land eigene Produktionsweisen, Energiequellen und Vorschriften hat [25].
"Country-level specificity ensures that factors better reflect local conditions and emissions intensities. For instance, emissions from electricity use will vary depending on the country's energy mix - some countries rely more on fossil fuels, while others have higher renewable energy penetration." - Avarni [25]
Unternehmen sollten bei der Auswahl von Datenbanken darauf achten, dass diese eine detaillierte Aufschlüsselung der Emissionsfaktoren nach Branchen bieten und die aktuellsten Daten verwenden [25]. Ein Beispiel aus März 2023 zeigt, wie spezialisierte ESG-Reporting-Software Zugriff auf über 60.000 Emissionsfaktoren ermöglicht und die Berechnung von Emissionen erleichtert [24].
Für Scope-3-Emissionen ist es wichtig, dass die gewählten Faktoren die Emissionen der jeweiligen Produzenten widerspiegeln [25]. Werden ausgabenbasierte Faktoren aus älteren Jahren genutzt, sollten diese an die Inflation angepasst werden – abgestimmt auf die jeweilige Branche und Region [25].
Die Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung entwickeln sich rasant. Unternehmen, die frühzeitig handeln, können sich Wettbewerbsvorteile sichern und regulatorische Risiken minimieren. Dabei geht es nicht nur darum, aktuelle Vorgaben zu erfüllen, sondern auch flexibel genug zu sein, um auf zukünftige Änderungen reagieren zu können.
Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) erweitert den Kreis der berichtspflichtigen Unternehmen auf nahezu 50.000 und setzt neue Maßstäbe für die Nachhaltigkeitsberichterstattung [29][28]. Sie verlangt eine detaillierte Offenlegung der Treibhausgasemissionen in allen drei Scopes und schreibt eine externe Prüfung der Berichterstattung vor [26][28].
Ein zentraler Bestandteil der CSRD-Compliance ist die doppelte Wesentlichkeitsanalyse. Dabei bewerten Unternehmen sowohl finanzielle Auswirkungen als auch Umwelt- und Gesellschaftseffekte. Dies erfordert robuste Systeme zur Datenerfassung, -verwaltung und -berichterstattung [28][26]. Diese Analyse unterstützt Unternehmen dabei, relevante Themen gemäß den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) zu identifizieren [30].
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Integration der Nachhaltigkeitsberichterstattung in den Jahresbericht, da die CSRD eine Verknüpfung mit der Finanzberichterstattung verlangt [30]. Für die Einhaltung der EU-Taxonomie ist eine präzise Kohlenstoffbilanzierung unverzichtbar. Dieses Klassifizierungssystem bewertet die Nachhaltigkeit von Geschäftstätigkeiten und fordert klare Umweltziele, die auf GHG-Messungen und dem CO₂-Fußabdruck basieren [27][31].
Die regulatorischen Rahmenbedingungen ändern sich schnell, und Unternehmen müssen sich auf neue Vorschriften einstellen. Ein Beispiel: In Kalifornien traten 2023 Regelungen in Kraft, die über 10.000 Unternehmen betreffen. Da es in den USA keinen einheitlichen Standard gibt, entwickeln viele Bundesstaaten eigene Nachhaltigkeitsvorschriften.
Interessanterweise planen 68 % der Unternehmen, die nicht zur Einführung der CSRD verpflichtet sind, freiwillig Teile davon umzusetzen [36].
"By voluntarily adopting portions of these sustainability regulations and supporting reporting standards, companies benefit from advantages beyond regulatory compliance, including greater competitive differentiation, the ability to uncover market opportunities and risks, and build market and investor confidence through trustworthy disclosures." - Alyssa Zucker, Senior Industry Principal, Workiva [36]
Um auf diese Veränderungen vorbereitet zu sein, sollten Unternehmen ein Team für regulatorische Compliance einrichten oder Verantwortliche bestimmen, die neue Vorschriften überwachen und analysieren [32]. Gleichzeitig ist es wichtig, ESG-Kriterien in Entscheidungsprozesse zu integrieren, um Risiken und Chancen im Bereich Nachhaltigkeit frühzeitig zu erkennen und darauf zu reagieren [33].
Die Erwartungen der Investoren unterstreichen diese Dringlichkeit: 90 % fordern eine unabhängige Prüfung der ESG-Berichterstattung [34], während 78 % der Meinung sind, dass Unternehmen in nachhaltigkeitsbezogene Maßnahmen investieren sollten, auch wenn dies kurzfristig die Gewinne schmälert [34].
Moderne Technologien und Plattformen spielen eine zentrale Rolle bei der CO₂-Berichterstattung der Zukunft. Laut einer Umfrage glauben 91 % der Befragten, dass ihre aktuellen Tools für das Management funktionsübergreifender Berichterstattung in den nächsten 18 Monaten nicht ausreichen werden [36].
Dynamische, integrierte Plattformen sind entscheidend, um neue Vorschriften effizient zu erfüllen. Tools wie triply bieten umfassende Analysen zur Mobilität und identifizieren Optimierungspotenziale. Diese Plattformen ermöglichen Unternehmen, ihre Mobilitätsdaten besser zu verstehen und gezielte Verbesserungen vorzunehmen. Präzise Scope-3-Emissionsberichte und strategische Empfehlungen stärken sowohl Nachhaltigkeitsziele als auch das Vertrauen der Stakeholder.
Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen liefert tiefere Einblicke in Emissionsdaten und unterstützt gezielte Reduktionsstrategien. Gleichzeitig automatisieren Cloud-basierte Plattformen die Datenerfassung, -analyse und -berichterstattung. Technologien wie Blockchain erhöhen die Transparenz und Sicherheit der Berichterstattung [35].
Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg ist der Aufbau von Kompetenzen im Team, um ein effektives Kohlenstoffmanagement zu gewährleisten [35]. Unternehmen sollten zudem ihre Berichtsstandards und Ziele regelmäßig überprüfen und anpassen, um auf regulatorische und geschäftliche Veränderungen zu reagieren [35].
Die Nutzung von Szenarioanalysen hilft dabei, Emissionsentwicklungen unter verschiedenen Bedingungen zu bewerten [35]. Zudem sehen 76 % der Führungskräfte die klare Kommunikation ihrer nachhaltigen Wertschöpfung als entscheidend für die Beziehungen zu Investoren und die Liquidität des Unternehmens [36].
Für eine nachhaltige Strategie und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sind präzise Mobilitätsdaten unverzichtbar. Unternehmen, die bei ihren CO₂-Bilanzen auf ungenaue Daten setzen, riskieren, ihre gesamte Nachhaltigkeitsstrategie zu gefährden.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Scope-3-Emissionen machen oft bis zu 90 % der Gesamtemissionen aus [38]. Dennoch nutzen 47 % der Organisationen weiterhin fehleranfällige Tabellenkalkulationen für ihr ESG-Datenmanagement [39]. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an die Berichterstattung: Weltweit gibt es mittlerweile über 2.400 ESG-Vorschriften, deren Zahl in den letzten zehn Jahren um 155 % gestiegen ist [39]. Auch die EU-Kommission hat festgestellt, dass 40 % der Umweltaussagen in Webshops und Werbung unbegründet sind [37].
"Klimarisiko ist ein Investitionsrisiko" – Larry Fink, CEO von Blackrock [37]
Die Bedeutung von ESG-Kennzahlen wird auch von der Unternehmensführung erkannt: 87 % der CEOs unterstützen die Integration von ESG-Kennzahlen in die Unternehmensberichterstattung [40]. Für eine effektive CO₂-Bilanzierung bietet sich ein hybrider Ansatz an, der sowohl ausgaben- als auch aktivitätsbasierte Methoden kombiniert [38]. Während die ausgabenbasierte Methode eine schnelle Umsetzung ermöglicht, liefert die aktivitätsbasierte Methode durch die Messung tatsächlicher physischer Aktivitäten genauere Ergebnisse.
Moderne Technologien spielen eine Schlüsselrolle bei dieser hybriden Methodik. Plattformen wie triply bieten detaillierte Mobilitätsanalysen und Scope-3-Emissionsberichte. Sie helfen, Pendlermuster zu visualisieren, Mobilitätsdaten vollständig zu erfassen und gezielte Verbesserungsmaßnahmen zu identifizieren.
Eine zukunftssichere CO₂-Berichterstattung erfordert präzise Datenerfassung, den Einsatz moderner Technologien und eine strategische Planung. Unternehmen, die heute in hochwertige Mobilitätsdaten investieren, schaffen die Grundlage für langfristigen Erfolg in einer zunehmend regulierten und nachhaltigkeitsorientierten Geschäftswelt.
Unternehmen können die Präzision und Vollständigkeit ihrer Mobilitätsdaten verbessern, indem sie einheitliche Verfahren für die Datenerfassung und -analyse nutzen, beispielsweise das GHG Protocol. Regelmäßige Schulungen der Mitarbeitenden und ein integriertes Mobilitätsmanagementsystem können ebenfalls helfen, die Datenqualität zu steigern.
Technologien wie GPS-Tracking und künstliche Intelligenz haben einen direkten Einfluss auf die Präzision von Mobilitätsdaten, indem sie große Datenmengen in Echtzeit analysieren und Fehler korrigieren. Dies ermöglicht genauere Standortdaten und effizientere Routenplanung, was die CO₂-Bilanzen verbessert.
Scope-3-Emissionen machen oft den größten Teil der CO₂-Bilanz eines Unternehmens aus, da sie alle indirekten Emissionen entlang der Wertschöpfungskette umfassen. Ihre Erfassung ist jedoch komplex, da sie umfangreiche Daten von verschiedenen Lieferanten erfordern.
Die Erfassung von Scope-3-Emissionen ist herausfordernd, da die erforderlichen Daten oft uneinheitlich, lückenhaft oder nur schwer zugänglich sind. Dies erfordert klare Strategien und standardisierte Prozesse zur genauen Erfassung und langfristigen Reduzierung dieser Emissionen.
Unternehmen können die Qualität ihrer Mobilitätsdaten durch einheitliche Verfahren zur Datenerfassung, regelmäßige Schulungen der Mitarbeitenden, den Einsatz integrierter Systeme und die Nutzung moderner Technologien, wie GPS-Tracking und KI, verbessern.